Bochum-Süd. Anwohner fordert von der Stadt Bochum weitere Maßnahmen, um Tempo 30 auf der Brenscheder Straße durchzusetzen. Doch die lehnt das ab.

Einigkeit herrscht darüber, dass Tempo 30 auf der Brenscheder Straße sinnvoll sei. Doch über die Maßnahmen, um das sicherzustellen, herrscht Uneinigkeit. Die Stadt Bochum hatte dazu mehrere Maßnahmen durchgeführt, unter anderem Verkehrsinseln. Was aber insgesamt vielen nicht weit genug geht.

Thema in der Bezirksvertretung Bochum-Süd

Dazu gibt es zur Sitzung der Bezirksvertretung Süd am 9. Mai auch eine Bürgeranregung „zur Durchsetzung der Tempo-30-Zone in der Brenscheder Straße zwischen Universitätsstraße und Kreisverkehr“, denn der Beschluss der Bezirksvertretung von Juni 2022 zur Einrichtung der Tempo-30-Zone sei „nicht optimal umgesetzt worden“, so Anwohner Martin Budich. Die Beschlussvorlage der Verwaltung sieht vor, die Anregung abzulehnen; entscheiden darüber muss die Bezirksvertretung.

Stadt Bochum lehnt Vorschläge ab

Der Anwohner begründet seinen Vorstoß damit, dass „insbesondere die zeitlich größeren Abstände bei Durchführung der Maßnahmen den Effekt gehabt haben, dass sich der Verkehr allmählich an die verminderte Durchfahrtgeschwindigkeit gewöhnt hat. Nur beim Lkw-Verkehr ist es fast vollständig gelungen, den Durchgangsverkehr zu verbannen“. Nicht so bei den Pkw.

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Er schlägt mehrere Maßnahmen zur Temporeduzierung vor. Auch beim Thema Parken, denn bisher seien „keine Maßnahmen ergriffen worden, um das ordnungswidrige Parken auf dem östlichen Bürgersteig zu unterbinden. Nur zwischen Stiepeler Straße und Kreisverkehr gibt es – gerade noch erkennbar – Markierungen auf der Straße, die deutlich machen, wo geparkt werden darf“. Er fordert deshalb Maßnahmen, um das Parken auf dem Bürgersteig zu unterbinden.

Auch Fahrradfahrer wichtig

„Die dadurch entstehende weitere Verengung des Fahrraums ist erforderlich, damit die Fahrzeuge tatsächlich etwas langsamer fahren und damit auch der Durchgangsverkehr schneller zurückgeht.“ Tempokontrollen seien ebenfalls wichtig. Auch Tempo-30-Zeichen sollten „mehrfach als Erinnerung auf die Straße markiert“ werden. Nur sehr wenigen Verkehrsteilnehmenden sei wohl bewusst, „wie groß der vorgeschriebene Mindestabstand ist, mit dem Autos Fahrräder überholen dürfen. Dies kann vor allem an den Verkehrsinseln zu gefährlichen Situationen führen“.

Die bisherigen Maßnahmen hätten nicht dazu geführt, dass weniger Radfahrende auf dem Bürgersteig fahren. Budich: „Da sich das Bewusstsein nicht so schnell verändern wird, sollte geprüft werden, wie es ermöglicht wird, mit dem Fahrrad rechts an den Inseln vorbeizufahren.“ Zwischen Bake und Bürgersteig könne die Insel zum Beispiel zurückgebaut werden, „und die sehr breiten Bürgersteige können auch noch etwas Platz abgeben für eine vorschriftsmäßige Durchfahrt“.

Tiefbauamt Bochum räumt Probleme ein

Das Tiefbauamt lehnt die Vorschläge ab, räumt aber Probleme ein: Die Umsetzung der Tempo-30-Planung sei „zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt erfolgt. Es war wegen einer Baumaßnahme in der Markstraße eine Umleitung über die Brenscheder Straße eingerichtet, was dort zu höheren Verkehrsmengen führte“. Und sagt, es müssten „nachträglich noch Zickzackmarkierungen in der Straße in Höhe der Inseln markiert werden, die das Parken genau in Höhe der Inseln unterbinden sollen, da dadurch kein Begegnungsverkehr stattfinden kann“.

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Neben den Inseln verbleibe eine Fahrbahnbreite von fünf Metern, die das Begegnen von Pkw mit niedriger und angepasster Geschwindigkeit zulassen. Genau diese Inseln seien zur Temporeduktion vorgesehen worden, damit die 30 Stundenkilometer nicht überschritten werden und für gute Sichtverhältnisse an den Einmündungen sorgen. „Bevor die Inseln eingebaut wurden, parkten häufig dort Fahrzeuge, die die Sicht erschwerten. Die Inseln ragen nicht weiter in die Fahrbahn hinein, als ein zwei Meter breiter Parkstreifen mit einem parkenden Fahrzeug. Die Inseln führen zu keiner höheren Einengung, als es durch parkende Fahrzeuge geschieht.“

Regelmäßig kontrollieren

Laut Stadt haben sich „die Verkehrsteilnehmer mittlerweile an die neuen verkehrlichen Bedingungen gewöhnt und das Tempo hat merklich abgenommen“. Und: „Die Inseln erfüllen den Zweck, dass das Tempo auch gewährleistet wird, wenn keine Fahrzeuge parken, was oft oder zumindest abschnittsweise vorkommt.“ Das Markieren von Parkstreifen könne ein (teilweises) Parken auf dem Bürgersteig nicht generell verhindern.

Thema Parken

„Um das rechtswidrige gekippte Parken zu unterbinden, wurde die Verwaltung gebeten, dort regelmäßig zu kontrollieren.“ Zudem erklärt das Tiefbauamt: „Die Inseln verfügen über einen 50 Zentimeter breiten Abstand zum Fahrbahnrand, um Fließrichtung und die Entwässerung der Straße entlang des Fahrbahnrandes nicht zu unterbrechen bzw. zusätzliche Sinkkästen einbauen zu müssen, was höhere Baukosten zur Folge gehabt hätte.“ Und: „Das wiederholte Markieren von Piktogrammen innerhalb der Tempo-30-Zone ist ebenfalls nicht üblich.“