Bochum-Wiemelhausen. Umgestaltung der Brenscheder Straße in Bochum-Wiemelhausen sorgt für weiteren Zündstoff. Bürger total genervt - und machen Vorschläge.

Bei vielen Anwohnern und Autofahrern sorgen die Neuerungen an der Brenscheder Straße weiter für Kritik. „Die Verkehrsinseln braucht keiner im Kirchviertel, sie stellen nur eine Gefahr dar. Tempo 30 und Rechts vor Links sind ok, aber bitte ohne die Inseln“, meint Meinolf Wils (er wohnt an der Borgholzstraße) zu den von der Stadt Bochum durchgeführten Maßnahmen, die der Verkehrsberuhigung dienen sollen.

Er sagt zu den Neuerungen: „Der Verkehr auf der Brenscheder Straße wird stark behindert. Aber nicht im positiven Sinne, sondern im negativen.“ Und nennt ein Beispiel mit einem Lkw, der nicht durchkam: „Es hat fast zehn Minuten gedauert, bis die Straße von den Pkw freigemacht worden ist, bis der Lkw weiterfahren konnte. Dazu musste er aber dann mit dem Auflieger über die neue Verkehrsinsel fahren.“

Brenscheder Straße: Verkehrsprobleme halten an

Wenn mit Sanierung der Markstraße über mehrere Wochen „fast der gesamte Verkehr von der Markstraße inklusive dreier Buslinien die Brenscheder Straße befährt, ist der Verkehrsgau vorprogrammiert.“ Und die Anwohner und täglichen Nutzer „müssen den Lärm und die Abgase ertragen“, kritisiert Meinolf Wils.

Heftige Kritik an den Verkehrsinseln übt auch Hubert Becker, der Rentner war früher Verkehrsplaner in Duisburg und wohnt seit Juli in Bochum. Die neue Situation sei äußerst unglücklich und für alle Beteiligten aus mehreren Gründen unvorteilhaft. „Zum einen für die Anwohner, weil bei niedrigem Verkehrsaufkommen weiterhin höhere Geschwindigkeiten möglich sind und bei einem höherem Verkehrsaufkommen vermehrte Bremsvorgänge, Verzögerungs- und Anfahrgeräusche zu höherer Lärmbelästigung und Feinstaub führen.“

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Kritik: Probleme haben zugenommen

Außerdem für die Fußgänger, „weil besonders (Schul-)Kinder beim Queren der Fahrbahn im Sichtschatten der Baken an den Inseln nicht gesehen werden, aber diese Bereiche zum Queren besonders gerne nutzen“. Nachteile ergäben sich auch für Radfahrer, „weil sie vor den Inseln rechtwinklig in den Kfz-Verkehr geführt werden und schlimme Unfälle mit Autofahrern vorprogrammiert sind - besonders gefährlich für die schwachen Verkehrsteilnehmer wie radfahrende Kinder und radfahrende Ältere“.

Probleme sieht er auch für die Geschäftswelt, „weil genervte Autofahrer womöglich das schöne Kirchviertel künftig meiden werden“. Für Autofahrer sei die Brenscheder Straße wegen der Anordnung der Inseln vor den Einmündungen verkehrlich unübersichtlich geworden ist. „In diesem Bereich wird der Autofahrer in den Gegenverkehr geführt und zugleich ist hier die anspruchsvolle Rechts-vor-Links-Vorfahrt zu beachten“.

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Verbesserungsvorschläge

Als Lösung hätten sich hier zur Verkehrsberuhigung Teilaufpflasterungen („Pflasterkissen“) in der Fahrbahn angeboten. „Sie verhindern auf jeden Fall höhere Geschwindigkeiten, sowohl bei niedrigem als auch bei höherem Verkehrsaufkommen“, so Hubert Becker. „Pflasterkissen halten bei entsprechend dichter Anordnung den Verkehrsablauf trotzdem flüssig, was in der Regel zu weniger Brems- und Anfahrvorgängen führt. Somit wäre sowohl dem Lärm- als auch dem Emissionsproblem und nicht zuletzt besonders der Verkehrssicherheit genüge getan.“ Städtebaulich gesehen wäre es somit „bei einem gewohnt ruhigen Anblick der schönen Brenscheder Straße mit beidseitigen Baumpflanzungen geblieben - ohne störende Betoneinbauten und rot gestreifte Baken in der Fahrbahn“.