Bochum. Die Zahl der Übergriffe auf städtische Ordnungsdienste steigt. Auch in Bochum. Bodycams sollen die Beschäftigten schützen – zunächst probeweise.
Beschäftigte des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Bochum sind von sofort an mit körpernah getragenen Aufnahmegeräten, sogenannten Bodycams, im Dienst ausgerüstet. 15 Kameras wurden dafür zunächst angeschafft. „Sie dienen in erster Linie dem Schutz der Mitarbeitenden vor verbalen und physischen Angriffen und sollen eine deeskalierende Wirkung haben“, so die Stadt.
Ordnungsdienst: Zahl der Einsätze hat deutlich zugenommen
Vor etwa einem Jahr hatten die konkreten Überlegungen begonnen, den Ordnungsdienst mit Bodycams auszustatten. Nicht zuletzt gute Erfahrungen bei der Polizei haben die Stadt darin bestätigt.
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Die Zahl der Übergriffe auf Ordnungskräfte ist in den vergangenen Jahren nach Auskunft der Verwaltung deutlich angestiegen. Dies hänge zum einen mit den gestiegenen Einsatzzahlen zusammen, zum anderen aber auch mit einer immer größer werdenden Aufgabenvielfalt. „Immer häufiger werden die Mitarbeitenden bei Ihren Einsätzen beleidigt, bedroht und teilweise sogar körperlich angegriffen und verletzt.“ Die Aufnahmegeräte dokumentieren im Einsatzfall die Vorfälle und werden als Beweismittel der Staatsanwaltschaft übergeben.
Bodycams werden in den nächsten drei Monaten getestet
Nach Klärung datenschutzrechtlicher Fragen und der Schulung der Mitarbeiter sollen die Kameras erst einmal in einer dreimonatigen Pilotphase getestet werden. Die Stadt Bochum hofft, dass die Zahl der Übergriffe wieder Richtung Null sinkt und das aggressive Verhalten gegenüber Ordnungsdienstkräften zurückgeht.
Auch andere Städte haben mittlerweile Bodycams für ihren Ordnungsdienst angeschafft oder planen deren Einsatz. So sollen voraussichtlich im zweiten Quartal etwa die Außendienstkräfte der Stadt Essen mit Körperkameras ausgestattet werden.