Bochum-Stiepel. Der größte Bochumer Tennisclub freut sich über einen neuen Pächter für das Vereinslokal. Mit einer abwechslungsreichen Küche will dieser punkten.

In zwei Jahren feiert der Tennisclub (TC) Rot-Weiß Bochum-Stiepel sein Hundertjähriges. Bis dahin will sich der Verein neu aufgestellt haben. In vielen Bereichen ist er das schon. Sportlich bringt ein neuer Trainer frischen Wind. Auch wurde viel Geld in die Infrastruktur gesteckt, unter anderem in die Gastronomie, die zwei Monate lang renoviert wurde. Das Vereinslokal „Tiebreak“ hat nun ein neuer Pächter übernommen.

Bochumer Tennisclub hat neuen Wirt: Das steht auf der Karte

Hamid Rikhtehgaran steht seit einigen Tagen in der Küche und am Tresen, um seine Gäste zu bewirten. Der 49-Jährige ist innerhalb von Bochum gewechselt. Zuletzt leitete er das Restaurant „Zum Eichhörnchen“ in der Anlage des Kleingartenvereins Langendreer am Neggenborn. Von einer Bekannten habe er gehört, dass der TC RW Stiepel einen neuen Wirt sucht. Nach einem Besuch an der Kemnader Straße 145 sei für ihn alles klar gewesen: „Das war Liebe auf den ersten Blick.“

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In Langendreer stand Rikhtehgaran vor allem für seine Schnitzel. „Alle selbst geklopft und frisch paniert. So handhabe ich das hier auch.“ Doch die Speisenkarte hat noch mehr zu bieten: mediterrane Küche mit Einflüssen aus Spanien, Italien und der Türkei. Und natürlich persische Gerichte – Rikhtehgaran stammt aus dem Iran.

Das Restaurant „Tiebreak“ beim TC Rot-Weiß in Bochum-Stiepel von der Terrasse aus gesehen. Diese wird im kommenden Jahr erneuert, sagt der Vorstand.
Das Restaurant „Tiebreak“ beim TC Rot-Weiß in Bochum-Stiepel von der Terrasse aus gesehen. Diese wird im kommenden Jahr erneuert, sagt der Vorstand. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Er koche viel mit Kräutern und Olivenöl, sagt Hamid Rikhtehgaran. Neben Schnitzeln werde es auch Nudeln, Steaks und demnächst zudem Pizza geben. „Wir haben den Ofen schon, müssen aber noch bauliche Auflagen erfüllen.“ Darauf freut sich Ulrich Noetzlin, bis vor zwei Jahren noch Vorsitzender des Tennisclubs, schon sehr. „Pizza hatten wir hier noch nie, das wird vor allem unsere jungen Mitglieder begeistern.“

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In Stein gemeißelt ist die Karte aber noch nicht. „Ich werde schauen, was gut läuft und darauf reagieren“, blickt Hamid Rikhtehgaran voraus. „Ich bin da ganz flexibel.“ Dieter Kreimeier, zweiter Vorsitzender des Vereins, hat die Kochkünste des neuen Pächters schon öfter getestet. „Ob indischer Hühnchensalat, die Schnitzel oder der Kuchen – alles sehr lecker“, lautet sein Urteil.

Tennisclub will zum Familienverein werden

65 Plätze bietet das Restaurant „Tiebreak“, dazu besten Blick auf die Tennisplätze in der Halle. Von der Terrasse bekommt man gut mit, was auf den Asche-Courts passiert. Der Außenbereich soll im nächsten Jahr neu hergerichtet werden. Ansonsten habe man den Verein schon ganz gut für die Zukunft aufgestellt, sagt Kreimeier. Auch dank Fördermitteln, die nach Stiepel überwiesen wurden.

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Für mehr als 100.000 Euro seien die Außenplätze saniert worden, inklusive einer 40.000 Euro teuren Bewässerungsanlage. „Dazu haben wir die Außenwände der Halle saniert und komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt“, berichtet Dieter Kreimeier. „Dadurch verbrauchen wir 50 Prozent weniger Strom.“ Gerade in der jetzigen Zeit ganz wichtig.

Nachfolger von Ulla Potthoff

Das Restaurant „Tiebreak“ im Tennisclub Rot-Weiß Stiepel, Kemnader Straße 145, hat sieben Tage in der Woche jeweils von 15.30 bis 22 Uhr geöffnet. Kontakt: Tel. 0234 79 30 00.

Hamid Rikhtehgaran folgt als Pächter auf Ulla Potthoff, die die Gastronomie zuvor zwölf Jahre lang geleitet hatte. Sie sei aus Altersgründen ausgeschieden, sagt Ulrich Noetzlin, der 24 Jahre lang Vorsitzender des Tennisclubs war, ehe er diesen Posten vor zwei Jahren zur Verfügung stellte.

540 Mitglieder hat der TC RW Stiepel derzeit. „Damit sind wir der größte Tennisverein in Bochum“, sagt Ulrich Noetzlin. Das Tal des Mitgliederschwindens habe man zum Glück nicht durchschreiten müssen. 21 Seniorenteams habe der Verein, erzählt Kreimeier. Dazu 15 Jugendmannschaften. Auf den Nachwuchs ist man an der Kemnader Straße besonders stolz. Rund 100 Mitglieder seien unter 18.

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Auf diese und ihre Eltern will sich der TC Rot-Weiß Stiepel künftig besonders konzentrieren. „Wir wollen mehr zum Familienverein werden und auf den Breitensport setzen“, sagt Kreimeier. Spieler für den Leistungssport einzukaufen sei keine Option.

Ein weiteres junges Mitglied kommt bald noch hinzu. Der Sohn von Hamid Rikhtehgaran, bald neun Jahre alt, will auch Tennis spielen – natürlich beim TC Rot-Weiß.