Bochum-Stiepel. Feuchtigkeit macht der Dorfkirche in Bochum-Stiepel zu schaffen. Vor allem ein historisches Wandbild ist betroffen. Es hat große Bedeutung.
Die mehr als 1000 Jahre alte Dorfkirche an der Brockhauser Straße in Bochum-Stiepel sei „ein Schatz“, sagt Christine Böhrer, Pfarrerin der evangelischen Gemeinde. „Hier entdecke ich immer wieder Neues.“ Leider mitunter auch Unerfreuliches wie den aufgeplatzten Putz an der Nordwand im Inneren. Die Dorfkirche hat nämlich ein Feuchtigkeitsproblem.
Bochum: Gemeinde in Sorge – Wahrzeichen der Dorfkirche in Gefahr
Die Nässe bedrohe „ein Wahrzeichen der Dorfkirche“, erklärt Böhrer und zeigt auf das Fresko, das eine Löwin und ihr Junges zeigt. Das Wandbild sei eines der ältesten in dem historischen Gemäuer. „Es stammt aus dem zwölften Jahrhundert und gibt immer noch Rätsel auf. Die meisten deuten die Löwin als Symbol des Christus.“ Leider seien an dieser Stelle zuletzt mehr denn je sogenannte Aussalzungen festgestellt worden. Kein gutes Zeichen.
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„Die Wand war schon immer feucht“, sagt Christine Böhrer. 2001 sei daher der Natursteinsockel extra freigelegt worden, damit Luft hinein kann. Außen seien auch Luftschächte angelegt worden. „Seither ist es insgesamt besser geworden“, so Böhrer. Bis vor ein paar Monaten Auffälligkeiten an besagtem Wandbild wahrgenommen wurden.
In der evangelischen Gemeinde Stiepel wird dies auf den Starkregen von Mitte Juli 2021 zurückgeführt. „Wir haben den Eindruck, dass es in der Kirche seither feuchter ist“, erklärt Christine Böhrer. Es sei auch möglich, dass die Drainage im Boden nicht richtig funktioniere. Oder dass der Grundwasserspiegel angestiegen sei. „Es gibt hier viel Wasser“, weiß Böhrer, „unter anderem eine Quelle unter der Kirche. Deshalb gab es früher auch vorübergehend einen Brunnen in der Kirche.“ Auch der Klimawandel könne eine Rolle spielen. Oder sind es am Ende doch die fehlenden Dachrinnen am Kirchturm?
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Wie auch immer: Die Gemeinde will und muss nun reagieren. Zunächst gilt es, dem Übel richtig auf den Grund zu gehen.
Feuchte Dorfkirche Stiepel: Gemeinde muss für Schaden selbst aufkommen
Bei einem Ortstermin im Juni 2022 mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Abteilung Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, sollten die weiteren Schritte abgestimmt werden. Dabei wurden von Expertenseite kleinere Schäden bestätigt – die demnach auch schon in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer wieder mal aufgetreten waren. Im Zuge der regelmäßigen Wartungsarbeiten kam es zu kleineren Restaurationsarbeiten, berichtet Christina Böhrer.
22. Stiepeler Weihnachtsmarkt
Rund um die Dorfkirche wird am dritten Adventswochenende (8. bis 11. Dezember) der 22. Stiepeler Weihnachtsmarkt stattfinden. Zahlreiche Vereine, Gruppen und Institutionen aus dem Stadtteil nehmen daran teil. Am Donnerstag und Freitag ist der Weihnachtsmarkt jeweils von 14 bis 20 Uhr geöffnet, am Samstag von 11 bis 20 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 15 Uhr.
Angeboten werden weihnachtliche Deko, zur Stärkung u.a Stiepeler Stollen, Wildspezialitäten und Flammkuchen und für das heimische Wohnzimmer auf Wunsch auch eine Nordmanntanne.
Aber eben leider auch zu weiteren Auffälligkeiten an der besagten Wand. „Es entstanden weitere Schäden“, berichtet die Pfarrerin. „Es wurde immer schlimmer.“ Dies wurde bei einem erneuten Treffen mit dem LWL erörtert. Mit dem Ergebnis, dass der Landschaftsverband nun eine Untersuchung fördern wird. Darin sollen die Aussalzungen in einem Fachlabor analysiert werden. Das Raumklima, so Böhrer, soll über den Zeitraum von einem Jahr beobachtet werden.
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Wichtig war und ist der Gemeinde, alle Verfahrensschritte eng mit dem LWL abzusprechen, welcher die Kosten für die Untersuchung übernimmt. Die anschließende Restauration und Problembeseitigung (in welcher Form auch immer) müsse man letztlich selbst stemmen. „Und da werden wir ganz sicher auch auf Spenden angewiesen sein“, sagt Christine Böhrer.
Die Ausschreibungen für die Untersuchung sollten dieser Tage abgeschlossen werden. Nun hofft die Gemeinde auf schnelle Ergebnisse, um dann auch selbst loslegen zu können. Damit „der Schatz“ Dorfkirche noch lange erhalten bleiben kann.