Bochum-Laer. Ein umstrittener Jugend-Treffpunkt in Bochum wird nicht abgerissen. Der Standort wird stattdessen aufgewertet, steht aber unter Beobachtung.

Der drohende Abriss ist abgewendet: Der Unterstand an der „Langen Rutsche“ in Bochum-Laer, ein bei Jugendlichen beliebter Treffpunkt, bleibt bestehen. Allerdings unter Auflagen.

Kein Abriss: Jugend-Treffpunkt in Bochum-Laer bleibt erhalten

Die Bezirksvertretung Bochum Ost hat einstimmig beschlossen, den Jugendunterstand wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen zu lassen und in zwei Jahren erneut über das Bestehen des Treffpunktes zu beraten. Der Entscheidung vorausgegangen war ein Ortstermin, bei dem sich Politiker und Vertreter der Verwaltung im Grüngürtel zwischen Alte Laerfeldstraße und Autobahn 43 getroffen haben.

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Seit 2014 existiert der Unterstand nebst Grillplatz am Rande von Laer. Auf Antrag von SPD und Grünen war beschlossen worden, diesen Treffpunkt zu finanzieren, weil die Jugendlichen im Ort kaum Möglichkeiten hatten, sich zu treffen. 9000 Euro machte das Gremium dafür locker. Schon damals wurde beschlossen, den Standort regelmäßig zu beobachten.

Stadt Bochum wollte Unterstand abreißen, Politik lehnte ab

Weil die Stelle zuletzt sehr verwahrlost wirkte und es auch Kritik aus dem Umfeld gab (u. a. nächtlicher Lärm, auswärtige Nutzer, Müll, Drogengeschäfte), drängte die Stadt im Sommer 2022 darauf, den Unterstand zu entfernen. Die Bezirksvertretung jedoch lehnte ab und bleibt nach dem Ortstermin bei ihrer Entscheidung.

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Denn nach wie vor habe sich das Freizeitangebot für Jugendliche im Stadtteil nicht verbessert. Viele von ihnen hatten sich zuletzt einmal mehr für den Erhalt des Treffpunktes stark gemacht und sich gewünscht, dass dieser wieder instand gesetzt werde. Auch eine Beleuchtung wurde von einigen erbeten.

Stadt Bochum will auf Wünsche der Jugendlichen eingehen

Nun, zu mehr Licht wird es am Ende nicht kommen. Aber letztlich hat sich die Stadt bereiterklärt, auf die übrigen Wünsche der Jugendlichen einzugehen. So wird der Unterstand nun von den Brombeersträuchern und anderem Gestrüpp „befreit“, ein größerer Abfallbehälter aufgestellt, um das Müllproblem in den Griff zu bekommen, und es gibt einen neuen Grill. Die Kosten dafür belaufen sich laut Verwaltung auf 4500 Euro.

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Die Jugendlichen stehen allerdings unter Beobachtung. Die Gruppen, die sich an der „Langen Rutsche“ treffen, sollen durch Streetworker eng begleitet werden. Dies war auch schon in der Vergangenheit der Fall, unter anderem unterstützt durch den Kinder- und Jugendtreff „Offene Tür“ der evangelischen Gemeinde. Eine optimale Betreuung scheiterte aber immer wieder vor allem an fehlenden personellen Kapazitäten.

Nach zwei Jahren will die Bezirksvertretung Ost dann erneut beraten, ob der Unterstand erhalten bleiben soll.