Bochum. „Orestes“ und „Dantons Tod“ wird als Doppelvorstellung an einem Abend in Bochum gespielt. Mit dabei sind die Regie-Studenten der Folkwang-Uni.
Gleich zwei Premiere an einem Abend zeigt das Prinz-Regent-Theater Bochum am kommenden Wochenende: Gemeinsam mit dem Studiengang Regie im Theaterzentrum der Folkwang-Uni kommt ein wagemutiger Doppelschlag auf die Bühne: Zunächst wird das antike Drama „Orestes“ nach Euripides gespielt, darauf folgt mit „Dantons Tod“ von Georg Büchner einer der größten Klassiker der Theatergeschichte.
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Doppelpremiere am Freitag in Bochum
Die Kooperation zwischen PRT und dem Folkwang-Theaterzentrum läuft bereits seit längerer Zeit mit großem Erfolg. Einmal im Jahr melden sich hier junge Regisseure zu Wort, die kurz vor ihrem Abschluss stehen und zeigen nicht selten beeindruckende Regiearbeiten. In Erinnerung bleibt etwa die mutige Jelinek-Aneignung „Kein Licht“ von Daniel Kunze 2017, die ganz gewollt auf jede Art von Schlussapplaus verzichtete.
In diesem Jahr probiert das Theater mit den ambitionierten Nachwuchsregisseuren ein neues Format: Zwei Inszenierungen an einem Abend, besetzt sowohl mit Profi-Schauspielern als auch mit Studierenden des Folkwang-Studiengangs Schauspiel. Zu sehen sind radikale Bearbeitungen klassischer, politischer Stoffe: „Orestes“ bringt Luis Liun Koch auf die Bühne, „Dantons Tod“ inszeniert Andreas Widenka.
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Radikale Bearbeitungen der klassischen Stoffe
Natürlich werden beide Stücke nicht in voller Länge gespielt. Auf einen etwas längeren Theaterabend sollten sich die Zuschauer aber dennoch einstellen: Die komplette Aufführungsdauer soll etwa zweieinhalb Stunden mit einer Pause betragen.
Luis Liun Koch setzt den Fokus in seiner Bearbeitung des antiken Stoffes ganz auf die Familienbeziehungen. Neben Maximilian Strestik und den Studierenden Lena-Sophie Baer, William Hauf und Laoise Lenders steht auch Adriane Große auf der Bühne. Die gehörlose Schauspielerin spielt in Gebärdensprache.
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Schauspielstudenten stellen sich dem Büchner-Drama
Im Anschluss geht es in „Dantons Tod“ um „Liberté, Egalité, Fraternité!“, die wohl bekannteste Parole der französischen Revolution. Auf der Bühne entstehen zwei Orte: der öffentliche Platz und der private Raum der Revolutionäre. „Doch je mehr das Private zum Politikum wird, desto mehr verschwimmen diese beiden Räume miteinander“, so beschreibt es Andreas Widenka.
Das Drama von Georg Büchner aus dem Jahr 1835 ist bekannt dafür, zu einem großen Teil aus historischen Reden dieser gewalttätigen Zeit zu bestehen. Es spielen Linnette Arndt, Max Aschenbrenner, Carsten Faseler, Sarah Flechtker, Franka Forkel, Mia Friedmann, Klara Günther und Florian Kreßer.
Premiere am Freitag, 10. März, um 19.30 Uhr. Danach gibt es nur noch drei weitere Vorstellungen: am 11.,12. und 13. März. Karten (18, erm. zehn Euro): 0234 77 11 17