Bochum. Die Maischützen feiern ihr 635. Brauchtumsfest, die WAZ ihren 75. Geburtstag. Anlass für eine besondere Schützenhilfe: Wir stiften die Mai-Eiche.

Zwei Bochumer Institutionen haben im April Grund zum Feiern: Das Maiabendfest kehrt zu alter Größe zurück. Die WAZ besteht seit 75 Jahren. Ein idealer Anlass, um das älteste Brauchtum der Stadt zu fördern: Unsere Zeitung wird erstmals Stifterin der Mai-Eiche.

Maiabendfest: Brauchtum reicht laut Legende ins Jahr 1388 zurück

Bochum ist die Keimzelle der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. 1948 wurden im „Anzeiger-Haus“ am Rathausplatz die ersten Exemplare gedruckt. Zum 75. Geburtstag der WAZ sind zahlreiche Aktionen geplant. Einer der Höhepunkte in Bochum: das Pflanzen der Eiche beim Maiabendfest.

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Dieses Brauchtum reicht – so die Legende – ins Jahr 1388 zurück. Wackere Bochumer Junggesellen sollen anno dazumal eine Viehherde zurückerobert haben, die böse Dortmunder Buben in Harpen geklaut hatten. Als Dank durften sie fortan am Vorabend des 1. Mai den gräflichen Waldungen im Bockholt eine Eiche „entreißen“. Wohlwollende und -habende Bürger erwarben den Baum. Vom Erlös wurde ein Fest gefeiert.

Erstmals seit 2019 wird wieder an vier Tagen gefeiert

Beim 635. Maiabendfest ist es die WAZ, die den Maikerls als Stifterin der Eiche Schützenhilfe leistet. Am Samstag, 29. April, wird die feierliche Übergabe auf der Hauptbühne am Kuhhirten stattfinden. Die Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, Julia Becker, wird dazu ebenso erwartet wie WAZ-Chefredakteur Andreas Tyrock, Lokalchef Thomas Schmitt und weitere Ehrengäste. Ihren festen Platz wird die Mai-Eiche auf der Huestraße finden: direkt vor der Haustür der WAZ-Redaktion.

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Stefan Vahldieck, Vorsitzender der Maiabendgesellschaft, und Ehrenvorsitzender Karl-Heinz Böke sagen schon jetzt herzlichen Dank – und versprechen den Besuchern erstmals seit 2019 wieder ein komplettes Stadtfest auf dem Boulevard. Nachdem der Neustart 2022 auf zwei Tage reduziert wurde, wird jetzt wieder an vier Tagen gefeiert.

Helm auf für die WAZ: Björn Sauerland als Graf Engelbert bedankte sich symbolisch bei Redakteur Jürgen Stahl (2.v.l.) dafür, dass die WAZ 2023 die Mai-Eiche spendet. Das Fest-Programm stellten (v.r.) Junggesellenhauptmann Meiko Krämer, Oliver Osthoff (BO-Marketing), Karl-Heinz Böke als Ehrenvorsitzender der Maiabendgesellschaft, Stadtwerke-Chef Dietmar Spohn und Maischützen-Vorsitzender Stefan Vahldieck vor.
Helm auf für die WAZ: Björn Sauerland als Graf Engelbert bedankte sich symbolisch bei Redakteur Jürgen Stahl (2.v.l.) dafür, dass die WAZ 2023 die Mai-Eiche spendet. Das Fest-Programm stellten (v.r.) Junggesellenhauptmann Meiko Krämer, Oliver Osthoff (BO-Marketing), Karl-Heinz Böke als Ehrenvorsitzender der Maiabendgesellschaft, Stadtwerke-Chef Dietmar Spohn und Maischützen-Vorsitzender Stefan Vahldieck vor. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Junggesellenhauptmann muss auf sein Pferd verzichten

Vor der Presse in den Räumen der Stadtwerke als Hauptsponsor (Vertragsverlängerung bis 2025) gab Vahldieck am Freitag erste Einzelheiten bekannt. Los geht’s am Donnerstag, 27. April, mit einem ökumenischen Gottesdienst. Der Zapfenstreich wird auf den Eröffnungsabend vorverlegt. So bleibt am Freitag (28.) Zeit für eine Party mit DJ. Ein hochklassiges Abendprogramm mit Höhenfeuerwerk verheißen die Maischützen für den Samstag (29.). Wer auf der Bühne steht, soll Anfang April mitgeteilt werden. Der Sonntag (30.) ist wieder Familientag mit Spiel und Spaß für die Kleinen.

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Unverändert bleiben die Hauptrollen. Meiko Krämer ist es in seinem vierten Jahr als Junggesellenhauptmann vorbehalten, die Eiche auszubuddeln. Den Hin- und Rückweg, gemeinhin hoch zu Ross, muss er zu Fuß antreten: Auf Pferde im Umzug wird aus Gründen der Sicherheit und des Tierschutzes verzichtet. Auch beim Adjutanten (Leon Horn) und dem Grafen Engelbert (Björn Sauerland) bewahren die Maischützen Kontinuität – ebenso wie beim Motto, das wie schon 2022 dem Bochumer-Jungen-Lied entnommen ist: „Und kommen wir wieder zusammen...“

Revierderby am Fest-Wochenende bereitet Sorgen

Sorgen bereitet noch der Fußball. Am Maiabend-Wochenende wird das Revierderby zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund im Vonovia-Ruhrstadion angepfiffen. Wann, hat die DFL noch nicht terminiert. „Wir hoffen inständig, dass es nicht der Samstag ist“, sagt Stefan Vahldieck. Dann würde inmitten des Brauchtumsfestes in der Innenstadt der Ausnahmezustand herrschen.