Bochum. 2023 wird es voraussichtlich sechs bis sieben verkaufsoffene Sonntage in Bochum geben. Um welche Termine es geht und wie der Stand der Dinge ist.
Sechs bis sieben verkaufsoffene Sonntage wird es in Bochum im Jahr 2023 voraussichtlich geben. Beschlossen ist noch nichts, aber in der Verwaltung laufen die Genehmigungsverfahren für eine Liste von Terminen, die der Handelsverband Ruhr-Lippe eingereicht hat. Erste Entscheidungen stehen noch im März an. Um diese Sonntage geht es, die Geschäfte sollen jeweils von 13 bis 18 Uhr öffnen dürfen:
- 4. Juni 2023: „Bänke raus“ in Langendreer
- 18. Juni 2023: „Hüftgold“-Festival in Linden sowie Sommerfest „WAT 606“ in Wattenscheid
- 27. August 2023: Musiksommer in der Innenstadt
- 10. September 2023: „Lindener Meile“ in Linden
- 17. September 2023: Weinfest in Wattenscheid
- 10. Dezember 2023: Weihnachtsmarkt in der Innenstadt
- 17. Dezember 2023: Weihnachtsmarkt im Ruhrpark
Verkaufsoffene Sonntage: Stadt Bochum prüft jeweils den Anlass
Das NRW-Ladenöffnungsgesetz setzt den Sonderöffnungen an Sonntagen seit 2018 recht strenge Grenzen: Anlass für den verkaufsoffenen Sonntag muss jeweils eine Veranstaltung sein – und diese auch bei der Bewerbung im Vordergrund stehen. Publikumsmagnet sollen also nicht die geöffneten Geschäfte sein, sondern das Event. Die Stadtverwaltung prüft jeden einzelnen Termin vor diesem Hintergrund.
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Für die Veranstaltungen in der Innenstadt (Musiksommer und Weihnachtsmarkt) sowie für den Weihnachtsmarkt im Ruhrpark fehlten bislang „teilweise benötigte Unterlagen bzw. Erklärungen“, schreibt das Ordnungsamt in den ersten Beschlussvorlagen zum Thema, so dass nur auf Konzepte des vergangenen Jahres zurückgegriffen werden könne. Deshalb zieht sich die Prüfung. „Für die Veranstaltungen in den Stadtbezirken Langendreer, Linden und Wattenscheid liegen aktuelle Konzepte vor.“ Und hier zeichnet sich auch grünes Licht ab: Das Ordnungsamt empfiehlt die Freigabe. So bewertet es die Konzepte für die Stadtteil-Events:
4. Juni: „Bänke raus“ in Langendreer
2011 in Anlehnung ans „Stillleben“ auf der A 40 gestartet, ist das Fest „Bänke raus“ seit 2015 in die Bürgerwoche Ost integriert. Zum eintägigen Programm gehören unter anderem zwei Bühnen mit Musikprogramm, Straßen-Acts, Angebote für Kinder, kirmesähnliche Fahrgeschäfte und internationale Gastronomie. In den vergangenen Jahren habe die Besucherzahl jeweils bei rund 10.000 gelegen. „Das Fest stellt sich als Begegnungs- und Nachbarschaftsfest dar und hat für den Stadtteil eine signifikante Bedeutung“, urteilt das Ordnungsamt.
18. Juni: „Hüftgold“ in Linden
2016 hatte das Food-Truck-Festival „Hüftgold“ Premiere. Es biete entlang der Hattinger Straße „eine kulinarische Weltreise durch die USA, Südamerika, Afrika, Asien und zurück nach Europa“, beschreibt die Verwaltung. Das dreitägige Festival (16. bis 18. Juni) lade „nicht nur zum pausenlosen Schlemmen, sondern auch zum Tanz (...) sowie zum Schlendern über den Kunsthandwerkermarkt auf dem unteren Wilhelm-Hopmann-Platz ein“. Je nach Wetterlage rechne der Veranstalter mit rund 5000 Besuchern. Die Veranstaltung „löst um ihrer selbst willen einen hohen Publikumsstrom aus“.
18. Juni: Sommerfest „WAT 606“
Im Jahr 2017 blickte Wattenscheid auf sein 600-jähriges Bestehen zurück. „WAT 606“ soll als Stadtfest daran anknüpfen. 40 bis 50 Wattenscheider Einrichtungen und Vereinigungen präsentieren sich an Verkaufs- und Info-Ständen in der Fußgängerzone, auf dem Alten Markt gibt’s ein Live-Musikprogramm. Die Veranstalter rechnen mit mindestens 15. 000 Besuchern und Besucherinnen, das Ordnungsamt nennt „WAT 606“ eine „identitätsstiftende Veranstaltung“.
10. September: Lindener Meile
„Die ‚Lindener Meile‘ hat sich in ihrer mehr als 25-jährigen Geschichte als beliebter Treffpunkt für die Menschen im Raum Bochum und dem Bochumer Süd-Westen etabliert“, urteilt das Ordnungsamt. Die zweitägige Veranstaltung werde begleitet von einem Musik- und Bühnenprogramm, sportlichen Aktivitäten, Autoshow, Kunsthandwerkermarkt, Gastromeile, Spielstraße für Kinder, und mehr. Erwartet würden rund 10.000 Besucher. „Die Ladenöffnung steht hier deutlich im Hintergrund.“
17. September: Weinfest in Wattenscheid
Neben Karneval und Gertrudiskirmes sei das Weinfest „eine weitere Traditionsveranstaltung Wattenscheids“, so die Verwaltung. Das dreitägige Fest (15. bis 17. September) findet in diesem Jahr zum 37. Mal statt, die Veranstaltungsfläche erstreckt sich vom Alten Markt durch die Fußgängerzone bis zur Friedenskirche. Erfahrungsgemäß rechneten die Veranstalter mit rund 10. 000 Besucherinnen und Besuchern, schreibt das Ordnungsamt und attestiert dem Weinfest eine „Magnetwirkung“, die, die der geöffneten Läden deutlich übersteige.
Erste Entscheidungen am 30. März
Für die verkaufsoffenen Sonntage in den Stadtteilzentren von Langendreer, Linden und Wattenscheid ist die Prüfung durchs Ordnungsamt schon abgeschlossen. Die Verwaltung empfiehlt in ihren Beschlussvorlagen, die Öffnung dort zu genehmigen. Zunächst beraten nun Ausschüsse und Bezirksvertretungen darüber, am 30. März soll der Stadtrat entscheiden. Wann über die beiden Termine für die Innenstadt entschieden wird, stehe noch nicht fest. „Zu einem späteren Zeitpunkt“, heißt es dazu nur.
Beim Ruhrpark, der auch wiederholt verkaufsoffene Sonntage beantragt hat, sah die Stadt die Landes-Vorgaben regelmäßig nicht als erfüllt an. Hier gilt als fraglich, dass das jeweilige „Event“ mehr Strahlkraft besitzt als die geöffneten Geschäfte. Auch für 2023 hatte das Center-Management zunächst zwei verkaufsoffene Sonntage beantragt: einen am 23.4. anlässlich der „Nachhaltigkeitstage“ in Verbindung mit dem „Earth Day“, außerdem einen Adventssonntag. Den Antrag für April zog die Ruhrpark-Leitung wieder zurück. Die Adventsöffnung im Ruhrpark werde voraussichtlich Thema in der Ratssitzung am 15. Juni, teilt Stadtsprecher Peter van Dyk mit.