Bochum. Sechs verkaufsoffene Sonntage 2022 in Bochum stehen fest. Die CDU kämpfte im Rat überzeugend für den Einzelhandel. Erreicht hat sie aber nichts.

Was die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren weitgehend verhinderte, soll 2022 in Bochum wieder möglich werden: Bummeln und Einkaufen am Sonntag. Der Rat genehmigte in seiner Mai-Sitzung sechs verkaufsoffene Sonntage. Los geht es am 12. Juni, dann werden in Linden, Langendreer und Wattenscheid die Geschäfte öffnen.

Rat in Bochum genehmigt sechs verkaufsoffene Sonntage

Der Einzelhandelsverband Ruhr hatte ursprünglich sogar sieben Termine ins Auge gefasst. Zum Harpener Dorffest am 24. Juli sollte der Ruhrpark öffnen dürfen. Im Dezember aber zog das Einkaufszentrum seinen Antrag zurück. Zu folgenden Terminen (Anlässe in Klammern) dürfen die Geschäfte jeweils von 13 bis 18 Uhr öffnen:

  • 12. Juni: Linden (Hüftgold), Langendreer (Bänke raus) Wattenscheid-Mitte (Stadtfest WAT 605);
  • 19. Juni: Innenstadt (700-Jahre Bochum, Stadtpicknick);
  • 28. August: Innenstadt (Weinfest und Musiksommer);
  • 11. September: Linden (Lindener Meile);
  • 18. September: Wattenscheid-Mitte, (Weinfest);
  • 11. Dezember: Innenstadt (Weihnachtsmarkt).

CDU kämpft vergeblich für Händler am Rande der City

Die CDU scheiterte mit einem Antrag, die für die Öffnung der Geschäfte festgelegten Bereiche in der Bochumer City und in Wattenscheid-Mitte zu vergrößern. In Wattenscheid sollte die Hochstraße bis zur Otto-Brenner-Straße einbezogen werden, in der Innenstadt Kortumstraße und Brüderstraße südlich des Südrings bis zur Kreuzstraße und die Brückstraße.

Es sei niemandem zu erklären, warum die Händler dort ihre Geschäfte nicht öffnen dürften, sagte Fraktionschef Christian Haardt. „Geben Sie sich einen Ruck. Tun sie etwas für den inhabergeführten Einzelhandel“, rief der Fraktionschef den rot-grünen Koalitionären zu. Vergeblich.

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„Mich haben Sie überzeugt, aber Sie müssen die Gewerkschaften überzeugen, damit diese nicht klagen“, erwiderte Sebastian Pewny (Grüne). SPD-Fraktionschef Burkart Jentsch indes erinnerte an frühere Auseinandersetzungen mit und Klagen von der Gewerkschaft Verdi. „Wir wollen die mühsam errungenen Freiheiten nicht gefährden.“

Gewerkschaft Verdi für Gespräche zur Stärkung des Handels bereit

Den Kontakt zu Verdi gesucht hatte im Vorfeld keine der Parteien. Das bestätigte Gewerkschaftssekretär Michael Sievers im Gespräch mit der WAZ. „Die Beratung der Parteien ist aber auch nicht unsere Aufgabe. Im Zweifel sind wir natürlich komplett dagegen.“ In Bochum habe sich das Thema Verkaufsoffene Sonntage ansonsten „ganz gut eingeruckelt“, die Ordnungsbehörde mache ihre Arbeit „gut“.

Grundsätzlich aber sei Verdi für neue Ideen zur Stärkung des Handels immer gesprächsbereit. „Auch wir sind ja für eine lebenswerte Innenstadt und einen florierenden Handel. Längere Öffnungszeiten und Verkaufsoffene Sonntage allein bringen uns aber nicht weiter.“