Bochum. Seit Jahren steht die frühere GEA-Zentrale in Bochum leer. Durch Bebauung des Nachbarareals soll sie interessanter für potenzielle Mieter werden.

Es ist einer der auffälligsten Unternehmensstandorte in Bochum – seit Jahren allerdings verwaist. Die ehemalige GEA-Zentrale an der Ecke Dorstener Straße/Herzogstraße in Hordel nahe der Stadtgrenze Herne muss zurzeit sogar als Parkplatz für Dutzende Lieferfahrzeuge eines Online-Versandhandels herhalten. „Nur vorübergehend“, versichert der Eigner, die Thelen-Gruppe aus Essen.

Corona und Ukraine-Krieg haben Flächenentwicklung in Bochum erschwert

Einer der versiertesten Standortentwickler der Region hat sich offenbar entschieden, die auffällige, sternförmige Immobilie mit ihren 5000 Quadratmeter Bürofläche und das 44.000 Quadratmeter große Areal nicht mehr als Standort eines Unternehmens anzubieten. Er erwägt „Verwaltungseinheiten von Konzernunternehmen anzusiedeln“, so Thelen-Sprecherin Gabriele Stegers. Vor allem aber möchte er das Bestandsgebäude gemeinsam mit Hallen vermieten, die auf dem Nachbargrundstück entstehen sollen.

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2018 hatte die Thelen-Gruppe des 35.000 Quadratmeter große Areal „Schmidts Kamp“ von der Stadt gekauft und wollte es eigentlich mittlerweile auch schon bebaut haben. Aber: „Die Entwicklung eines Geländes in dieser Größenordnung ist eine Maßnahme, die eine geraume Zeit in Anspruch nimmt. Erschwerend kamen die Auswirkungen der Corona-Folgen und des Krieges in der Ukraine hinzu“, so die Sprecherin.

Bauantrag für Erweiterung des alten GEA-Standorts ist gestellt

Nun scheint es aber voranzugehen. Die Stadt hat dem Unternehmen eine Verlängerung der vereinbarten Bebauungspflicht bis Ende 2024 eingeräumt. Ihr liegt mittlerweile auch ein Bauantrag für die Fläche vor. Stegers: „Sobald dieser positiv beschieden ist, werden wir die entsprechenden Aufträge vergeben und mit den Baumaßnahmen beginnen.“ Erst dann werde auch die Vermietung konkreter, da Kunden mittlerweile Bezugszeiten von etwa sechs Monaten erwarteten. „Daher können erst Verträge geschlossen werden, wenn die Baugenehmigung vorliegt bzw. das Gebäude bereits in der Erstellungsphase ist.“

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Gerüchte, die Thelen-Gruppe könnte sich mit der früheren GEA-Zentrale an der derzeit laufenden, europaweiten Ausschreibung für ein neues Polizeipräsidium bewerben, dementiert das Unternehmen. „Wir haben uns mit diesem Standort nicht an der Ausschreibung beteiligt“, heißt es.

Polizei sucht Standort in Bochum für ein neues Präsidium

Mit einem anderen vielleicht? Möglich ist das. Schließlich sind die Essener nicht nur großer Entwickler, sondern auch großer Flächen- und Immobilienbesitzer.

Die Polizei will in etwa fünf Jahren das Präsidium an der Uhlandstraße verlassen und sucht in Bochum einen neuen geeigneten Standort für etwa 2000 Beschäftigte.