Bochum-Hofstede. In Bochum-Hofstede werden Bäume für ein Rückhaltebecken gerodet. Anwohner und Spaziergänger beschweren sich. Was die Emschergenossenschaft sagt.
Spaziergänger und Anwohner ärgern sich in Bochum-Hofstede über Rodungsarbeiten, die im Grenzgebiet zu Hordel an der Straße „An den Klärbrunnen“ für den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens stattfinden. Ab dem dritten Quartal dieses Jahres soll es auf dem 2000 Quadratmeter großen Gelände gebaut werden. Dafür hatte 2017 bereits ein ganzer Wald weichen müssen.
Nun werden auch Bäume am Rande des Geländes gefällt, das sorgt für Unmut und Empörung. „Wir können den Ärger und Unmut der Bürgerinnen und Bürger verstehen“, sagt Ilias Abawi, Leiter der Abteilung Kommunikation und Marketing der Emschergenossenschaft, die für den Bau verantwortlich ist. Die Baumfällarbeiten seien allerdings wegen der räumlichen Gegebenheiten notwendig.
Rodungen in Bochum als bauvorbereitende Maßnahmen
Ein Spaziergänger äußert vor Ort die Befürchtung, dass sich die Emschergenossenschaft mit den nun laufenden Baumfällarbeiten nicht an ihr Versprechen zur Renaturierung der Gebiete halten werde. „Hier findet nach meinem Verständnis gegenwärtig genau das Gegenteil statt“, sagt ein Betroffener.
Ilias Abawi bestreitet das. Bei den derzeitigen Rodungen handele es sich um bauvorbereitende Maßnahmen, die aufgrund der Brutzeit nur von Oktober bis Februar durchgeführt werden dürfen. Diese dienen dazu, den Hochwasserschutz und somit auch die Renaturierung voranzutreiben. „Es handelt sich in dem Sinne nicht um eine Zerstörung, da im Nachhinein eine Renaturierung des Gebietes stattfindet“, sagt Abawi.
Die Renaturierung und naturnahe Umgestaltung des Gewässers gehe mit den geplanten Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz einher. Die Entscheidung die Bäume zu fällen, um das Rückhaltebecken zu errichten, sei auch für die Emschergenossenschaft kein einfacher Schritt gewesen. Die Planung wurde zuvor mit der unteren sowie der oberen Naturschutzbehörde abgestimmt und dann von der Bezirksregierung genehmigt.
Hochwasserschutz des Bochumer Gebietes – das plant die Emschergenossenschaft
Von Hochwasserschutzmaßnahmen und Renaturierung sollen die Anwohner profitieren. Wenn das Rückhaltebecken fertig gebaut ist, soll sich das Gelände in eine Naturlandschaft verwandeln. Im Rahmen der Baumaßnahmen finde auch eine Wiederaufforstung statt. Da sich der Baumbestand nicht verringern dürfe, werde die gleiche Anzahl gerodeter Bäume an einem anderen Ort wieder gepflanzt, erklärt Abawi. Wo genau das sein wird, sei noch unklar.