Bochum. Einige Bochumer Grundschulen klagen über Ärger beim Schwimmunterricht. Regelmäßig fielen Busse aus, heißt es. Die Stadt sieht keine Handhabe.

Viele Bochumer Grundschulen beklagen, dass zu viel Schwimmunterricht ausfällt, weil die Busfahrten zu den Bädern kurzfristig ausfallen. Die FDP-Fraktion hatte die Verwaltung in einer Anfrage im Schulausschuss beauftragt herauszufinden, inwiefern die Klagen berechtigt sind.

„Durch die Corona-Pandemie konnte der Schwimmunterricht in den Grundschulen nur bedingt stattfinden, so dass die jungen Schülerinnen und Schüler Probleme haben, ihre Schwimmfähigkeit zu erlangen. Umso wichtiger ist es, dass jetzt der Schwimmunterricht regelmäßig stattfindet und der Transport der Schulkassen zu den Lehrschwimmbecken gewährleistet wird“, so heißt es von der FDP. Das ist aber nicht immer der Fall.

Die Antwort der Verwaltung: Von 1105 geplanten Busfahrten zum Schwimmunterricht im ersten Schulhalbjahr hat beinahe jede fünfte nicht stattgefunden. Ein erheblicher Teil der Absagen sei aber nicht auf den Ausfall von Bussen zurückzuführen. Weil Lehrerinnen und Lehrer krank waren, hätten die Schulen insgesamt 145 Fahrten selber abgesagt. 56 Mal waren nicht oder zu spät kommende Busse daran Schuld, dass die Grundschülerinnen und Grundschüler auf den Schwimmunterricht verzichten mussten. Vereinzelt hatten auch technische Probleme in den Schwimmbecken zu Ausfällen geführt.

Grundschulen ärgern sich darüber, dass viel Schwimmunterricht ausfällt

Bei den betroffenen Grundschulen ist der Ärger groß. So melden unter anderem die Arnoldschule, die Natorpschule, die Grundschule Dahlhausen und die Schule im Kirchviertel, dass gleich mehrfach Schwimmunterricht ausgefallen ist, weil Busfahrer krank waren, der Bus nicht gekommen ist oder deutlich zu spät war. Teilweise sei das Sekretariat am Morgen darüber informiert worden, manchmal habe es aber auch gar keine Informationen gegeben.

Teilweise seien Busse bis zu 20 Minuten zu spät gekommen, schildert eine Grundschulleiterin, die ihren Namen nicht nennen möchte. Schüler hätten demnach nur noch zehn Minuten Schwimmzeit gehabt. Im vergangenen halben Jahr sei einmal sieben Mal hintereinander der Schwimmunterricht ausgefallen. Und wenn die Schule nicht rechtzeitig informiert werde, dann sei es auch schwierig. ein Alternativprogramm für die Schüler zu organisieren – besonders in den kalten Wintertagen. Seit den Weihnachtsferien habe sich die Situation aber etwas entspannt.

Bus-Ausfälle haben auch mit Corona-Erkrankungen der Fahrer zu tun

Die Verwaltung erklärt die Busausfälle vor allem auch mit corona-bedingten Krankheitsfällen. „Ersatzfahrer standen den Unternehmen aufgrund von zu wenig Personal nicht zur Verfügung. Die Personalsituation bei den Busunternehmen ist seit geraumer Zeit extrem angespannt, da auf dem Arbeitsmarkt kein Personal zu bekommen ist“, so heißt es.

In Bochum seien drei größere Busunternehmen damit beauftragt, die Schülerinnen und Schüler zum Schwimmunterricht zu fahren. Welches Unternehmen beauftragt werde, das werde in einer europaweiten Ausschreibung entschieden. Mehr als die drei beauftragten Unternehmen hätten sich aber auch nicht beworben, so heißt es von der Verwaltung weiter.

Bei der Stadt zeigt man sich ratlos. „(...)Die Unternehmen würden gerne mehr Personal einstellen. Der Arbeitsmarkt ist aber so angespannt, dass keine Neueinstellungen erfolgen können. Die Unternehmen haben genügend Fahrzeuge, die aber aufgrund des Personalmangels nicht eingesetztwerden können.“ Auch in den Nachbarstädten seien die Kapazitäten ausgeschöpft. „Es ist kein Optimierungspotenzial in diesem Bereich vorhanden.“