Bochum. Preisgekrönt ist die Strategie einer Beratungsfirma aus Bochum. Gerne lässt der Geschäftsführer die Vorzüge seiner Heimatstadt einfließen.

Ausgezeichnet 2020, ausgezeichnet 2021, ausgezeichnet 2022. Die Beratungsagentur Nordforse Next aus Bochum hat erneut beim „Consulting Award“ des Magazins „Wirtschaftswoche“ gewonnen – diesmal als „beste mittelständische Unternehmensberatung“ im Bereich Marketing/Vertrieb.

Bochumer beraten zu mehr als 50 Prozent ausländische Firmen

„Wir freuen uns sehr darüber“, sagt Geschäftsführer Felix Rüsken (43). Diesmal habe seine Agentur an dem Wettbewerb mit einem Projekt teilgenommen, bei dem darum ging, mit der richtigen Strategie den Anteil in einem sehr umkämpften Markt zu erhöhen. Das sei gelungen, der Kunde konnte seinen Marktanteil um zwei Prozent steigern. Das höre sich nicht nach viel an, sei tatsächlich aber ein großer Erfolg.

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Das Projekttteam von Nordforse freut sich über den Erfolg.
Das Projekttteam von Nordforse freut sich über den Erfolg. © Donna und der Blitz

Seit 2006 war Nordforse in mehr als 30 Ländern beratend tätig. „Wir haben zwischen 50 und 60 Prozent ausländische Kunden“, so der Geschäftsführer. Der hatte sich 2017 nicht nur erfolgreich für einen Umzug der Agentur nach Bochum eingesetzt. Er bemüht sich auch, seinen Kunden den Standort schmackhaft zu machen. So werde nächste Woche die Delegation einer norwegischen Hotelkette nach Deutschland kommen. Es gehe um den optimalen Standort für eine Niederlassung. „Eigentlich war Frankfurt vorgesehen“, so Rüsken. Er habe gefragt: „Warum nicht Bochum?“ So wie unlängst auch im Gespräch mit einem Schweizer Industrieunternehmen. Jetzt würden sich die Norweger zumindest schon mal die Rhein-Ruhr-Region anschauen.

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Bochum muss immer wieder auf sich aufmerksam machen

Die Argumente des Beraters: In den Metropolen sind die Kosten hoch, die Konkurrenz gerade um Fachkräfte enorm. „Hier gibt es einen unmittelbaren Zugang zu gut ausgebildeten Nachwuchsleuten.“ Mieten seien geringer, dennoch ein großer Markt vorhanden. Das spreche für das Revier und – aus seiner Sicht – vor allem für Bochum.

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„Die Stadt haben gerade ausländische Unternehmen natürlich nicht zuerst auf dem Schirm, wenn sie sich in Richtung Deutschland orientieren. Die denken an Berlin, Hamburg, Frankfurt und München.“ Aber Entscheider seien auch offen für gute Argumente. Bochum müsse daher als Wirtschaftsstandort immer wieder auf sich aufmerksam machen und eben jene guten Argumente liefern, so der Rat des Beraters.

Er selbst wolle weiter dazu beitragen. Als Berater gehe es natürlich darum, nach der optimalen Lösung für die Kunden zu suchen. Ein bisschen Lokalkolorit dürfe aber schon dabei sein.