Bochum. Solarwatt kommt ins Ruhrgebiet. Von Bochum aus will das Unternehmen jährlich 1000 PV-Anlagen in der Region vertreiben. Es sucht 100 Mitarbeiter.
Fröhliche Morgensonne. Eine Adresse wie geschaffen für ein Unternehmen, das für den Wandel in der Energiewirtschaft steht und das – ja, natürlich – mit seinen Produkten Sonnenenergie nutzt. Vom Gelände einer früheren Zechenlage in Bochum-Wattenscheid aus will der Solaranlagenhersteller Solarwatt das Ruhrgebiet mit Photovoltaikanlagen versorgen.
Solarwatt will von Bochum aus jährlich 1000 PV-Anlagen verkaufen
Das Marktpotenzial dafür ist immens, wie Samir Khayat von der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW bei der Eröffnung des Standorts vorrechnet. 6,8 Gigawatt Sonnenenergie werden derzeit jährlich auf NRW-Dächern produziert. „2030 sollen es mindestens 18 Gigawatt sein, wenn möglich sogar 24 Gigawatt“, so Khayat. Und nicht wenig davon soll auf Dächern von Wohnhäusern hergestellt werden.
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Deren Bewohner können sich dann beinahe autark mit Strom und Wärme versorgen, wie Solarwatt-Finanzgeschäftsführer Sven Böhm erklärt. Im Durchschnitt 70 bis 80 Prozent des Energiebedarfs könne mit einer PV-Anlage „made in Sachsen“ produziert werden. Sein Unternehmen mit Sitz in Dresden hat sich auf Anlagen für Ein- und Zweifamilienhäuser spezialisiert. Und das offenkundig höchst erfolgreich. 330 Millionen Euro hat Solarwatt im vergangenen Jahr mit seinen 800 Mitarbeitern umgesetzt. 66.000 Anlagen wurden verkauft, zwei Drittel davon allein in Deutschland. 2023 wird ein Umsatz von 500 Millionen Euro angepeilt.
24.000 Euro kostet eine 10kw-Anlage auf dem Dach
Ein Teil davon soll aus Bochum und Umgebung kommen. Jährlich 1000 Anlagen möchten die Sachsen schon bald im Ruhrgebiet verkaufen. Etwa 24.000 Euro koste eine 10-kw-Anlage; weitere 5000 Euro würde ein Speicher kosten.
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Noch wird der neue Firmenstandort in den früheren Räumen des nach Velbert abgewanderten Marktführers für Zeltanhänger und Auto-Dachzelte, Campwerk, eingerichtet. Etwa 2,5 Millionen Euro investiert der Solaranlagenhersteller am Standort. Spätestens im Sommer soll der Betrieb anlaufen. Bis dahin hofft Solarwatt auch genügend Mitarbeiter gewonnen zu haben. Bis zu 100 Beschäftigte wollen die Sachsen einstellen: Elektriker, Dachdecker, Logistiker und Handwerker aus dem Heizungs- und Sanitärbereich. Auch Quereinsteiger bekommen eine Chance, heißt es. Das Unternehmen werde die Mitarbeiter in seiner eigenen Akademie fit machen.
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Handwerker gesucht – Mitarbeiter-Suche läuft gut an
„Die Suche läuft gut, wir haben bereits die ersten Leute eingestellt“, sagt Felix Bräuer, Vertriebsexperte und zuständig für das Personalrecruiting. Trotz Fachkräftemangels ist er optimistisch, genügend Handwerker zu finden, die in einer zukunftsträchtigen Branche arbeiten wollen. 40 Beschäftigte sollen es bis Ende des Jahres sein, heißt es
„Bochum ist die richtige Adresse für Solarwatt“, ist Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Entwicklungsgesellschaft, überzeugt. Er freue sich sehr darüber, dass sich das Unternehmen bei der Auswahl für seinen ersten Vertriebsstandort in NRW für Bochum entschieden habe.
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VfL-Präsident sitzt im Verwaltungsrat von Solarwatt
Neuland ist die Stadt nicht für die Sachsen. So haben die Stadtwerke Bochum Solarwatt-Module verwendet, als sie auf der Lounge des VfL Bochum eine Solaranlage angebracht haben. Und: VfL-Präsident Hans-Peter Villis gehört dem Verwaltungsrat von Solarwatt an.