Nachbarn feiern ihr erstes Winterfest im Bochumer Westend

Bochum-Westend. Das Bochumer Westend musste drei Jahre lang auf Veranstaltungen verzichten. Wir zeigen die schönsten Bilder vom Winterfest auf dem Springerplatz.

Der Wind pfeift eisig über den Platz. Doch zum Wärmen gibt’s heiße Getränke und Suppe. Die Kleinen entdecken derweil die Magie und auch die Gefahr des Feuers. Das Westend trifft sich zum ersten Wintermarkt.

„Es ist unsere erste Veranstaltung seit 2019“, sagt Stadtteilkoordinatorin Dorte Huneke-Nollmann, die das Fest zusammen mit dem Netzwerk Westend organisiert hat. In den ersten beiden Jahren vereitelte Corona ein Zusammentreffen der Menschen in den Ortsteilen Griesenbruch, Stahlhausen und Goldhamme. 2022 musste das Westendfest wegen eines Unwetters in letzter Minute abgesagt werden.

Idee: Bochumer Westend feiert auch bei Kälte

In der Arbeitsgemeinschaft im Westend, in der alle Gruppen und Institutionen vertreten sind wie Seniorenbüro, Kitas, Schulen, Stadtteiltreff Q1, Propsteigemeinde und Kolpinghaus, keimte dann die Idee, erstmals ein Winterfest auf die Beine zu stellen.

„Die Vonovia Mieterstiftung wollte das Westendfest finanzieren. Weil das Geld nicht abgerufen wurde, haben wir nachgefragt, ob die Förderung bis in den Winter hinein verlängert werden könnte“, sagt die Stadtteilkoordinatorin. So war der Weg frei.

Karina Lange vom Verein „Feuerpädagogik“ zeigt Kindern den sicheren Umgang mit Feuer. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Westend-Tasse für die Veranstaltung kreiert

Eigens für den Wintermarkt wurde eine farbenfrohe Tasse designt mit allen relevanten Symbolen, die das Westend prägen, darunter das Lastenrad, Schmetterlinge, Westendfonds, Hula-Hoop und Schafe, die im Gemeinschaftsgarten „Naturparadies“ in Goldhamme grasen.

Ähnlich wie beim Westendfest präsentieren sich auf dem Wintermarkt verschiedene Einrichtungen aus dem Quartier auf dem Springerplatz und bieten Spiele, Speisen und Getränke für Groß und Klein an. Die Stände, allesamt mit Lichterketten erleuchtet – es wird im Winter ja früh dunkel – bilden einen Querschnitt der Akteure. Das Abendmarkt-Team stellt dazu Bänke und Tische zur Verfügung. Der Teig fürs Stockbrotbacken kommt von der Bäckerei Schmidtmeier, gut 30 Kilo wurden verspeist. Winfried Schmidt engagiert sich stark im Westend.

Kinder lernen Umgang mit dem Feuer

Zu den Höhepunkten für Kinder gehört das Angebot des Vereins „Feuerpädagogik“. Karina Lange, die selbst im Westend wohnt, zeigt ihnen, wie sie eine Flamme mit einem nassen Lappen löschen können, aber auch, wie über dem Feuer gekocht werden kann oder mit Flammen zirkusreife Darbietungen gelingen. Die Bochumerin macht ihnen die Handgriffe vor, die Jungs und Mädels probieren sich dann selbst aus.

Westendfest

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„Feuerpädagogik“ bietet seit 13 Jahren Workshops für Kinder und Jugendliche zum sicheren Umgang mit Feuer an. Zwar sitzt der Verein in Dortmund, ist aber häufig im Bochumer Westend aktiv, etwa im Jugendzentrum e57, in Kitas vor Ort und im Stadtteilzentrum Q1.

Quartier zeichnet sich durch gute Nachbarschaft aus

Feuer und Flamme ganz anderer Art ist Winfried Rottenecker von der Propsteipfarrei Peter und Paul. „Der Zusammenhalt der Bewohnerinnen und Bewohner ist einfach schön. Ich bin immer wieder gerne hier.“ Der Diakon hatte im vergangenen Frühjahr den kleinen Veranstaltungsreigen „Das Westend entdecken – Schmetterlinge überall“ ins Leben gerufen, wenn schon keine Feste gefeiert werden konnten. „Ich kam darauf, weil das Westend sich lebendig, fröhlich und bunt präsentiert, eben wie Schmetterlinge.“

Dorte Huneke-Nollmann ergänzt: „Viele haben an den Planungen mitgewirkt und bringen ein, was sie können, das ist wirklich großartig. Ohne eine so gute Nachbarschaft würde das alles nicht gehen.“ Trotz der Kälte war die Besucherzahl beachtlich, und einige äußerten den Wunsch, von nun an regelmäßig einen Wintermarkt zu veranstalten.