Bochum. Das von den Stadtwerken Bochum betriebene Stromnetz gehört zu den sehr stabilen in Deutschland. Aber: 2021 war die Ausfallzeit höher als 2020.

Die Bochumerinnen und Bochumer mussten im Jahr 2021 im Durchschnitt 9,5 Minuten auf elektrische Energie verzichten. „Damit belegt das Versorgungsgebiet der Stadtwerke Bochum erneut einen sehr guten Rang“, heißt beim lokalen Energieversorger.

Bundesweit lag die Stromausfallzeit 2021 bei 13,9 Minuten

Bundesweit lag der Durchschnitt für unplanmäßige Stromunterbrechungen im Jahr 2021 bei 12,7 Minuten je Endverbraucher – also deutlich über dem Bochumer Wert. Im Vergleich zum NRW-Durchschnitt stehen die Stadtwerke sogar noch besser da. Nach Angaben der Bundesnetzagentur mussten Verbraucher 2021 durchschnittlich 13,9 Minuten auf Strom verzichten.

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„Dieser Spitzenwert ist in erster Linie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche im Einsatz sind, die Abläufe im Netz kontrollieren und bei Störungen innerhalb kürzester Zeit reagieren“, sagt Holger Rost, Geschäftsführer der Netzgesellschaft der Stadtwerke Bochum.

Bochums Topwert lag 2020 bei 6,7 Minuten ohne Strom

Allerdings: Nachdem die Dauer der durchschnittlichen Stromausfälle mehrere Jahre in Folge gesunken ist, stieg sie 2021 erstmals wieder: sowohl bundesweit als auch in Bochum. 2020 kam im Netzgebiet der Stadtwerke durchschnittlich lediglich für 6,7 Minuten kein Strom aus der Steckdose, bundesweit lag der Wert bei 10,7 Minuten. Der Anstieg in Bochum ist nach Auskunft der Stadtwerke nicht auf ein länger andauerndes, flächendeckendes Ereignis zurückzuführen, sondern auf die „Summe einzelner Störungen“.

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Das Stromleitungsnetz in Bochum hat eine Länge von etwa 4300 Kilometer. Das entspricht der Fahrtstrecke von Bochum nach Jerusalem. „Das Herzstück zur Steuerung und Überwachung der Bochumer Energieversorgung ist die Verbundleitstelle der Stadtwerke“, so Netzgesellschaft-Chef Rost. Kontinuierlich würden dort mit Hilfe unterschiedlicher Schutz- und Überwachungselemente die Arbeitsvorgänge der Schaltanlagen, Umspanner und Transformatoren im Netz kontrolliert. Die Datenflut werde in Sekundenschnelle ausgewertet und visualisiert. „Auf diese Weise können große Teile der Anlagentechnik ferngesteuert werden und bei Störungen oder notwendigen Wartungen direkt reagiert werden.“

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Berücksichtigt werden alle unvorhersehbaren Störungen

Die Bundesnetzagentur kontrolliert die Berichte der 872 deutschen Netzbetreiber, wertet diese aus und dokumentiert alle Versorgungsunterbrechungen der deutschen Stromnetze in einer Jahresstatistik. In die Berechnungen fließen nur Unterbrechungen aufgrund von unvorhersehbaren Störereignissen, wie z.B. Kabelbeschädigungen durch Bagger oder Kabelfehler ein, die länger als drei Minuten dauern. Folgen höherer Gewalt, wie z.B. bei Stürmen, finden in dieser Statistik keine Berücksichtigung.