Bochum. Der Türsteher, der auf einer Bochumer Party einen Gast tödlich verletzt haben soll, war in seiner Firma sehr angesehen. Er ist weiter angestellt.
Der Bochumer Türsteher (42), der wegen eines tödlichen Einsatzes bei einer Technoparty im Ruhrcongress vor dem Landgericht steht, ist in seinem Unternehmen trotz der aktuellen Vorwürfe sehr gut angesehen. Sein Chef (36) beschrieb ihn am Dienstag vor dem Schwurgericht als „zuverlässig, loyal und hoch geschätzt“. Er sei „universal einsetzbar“. Das Unternehmen halte an dem langjährigen Mitarbeiter fest und werde ihn weiter beschäftigen.
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Der Angeklagte hatte in der Nacht des 10. April 2022 Ärger mit einem renitenten und betrunkenen Gast (41), der wegen angeblicher Belästigung von Frauen den Ruhrcongress verlassen musste. Bei einer körperlichen Auseinandersetzung auf dem Vorplatz soll ihn der Türsteher in den Würgegriff genommen haben, woraufhin der Gast kurz darauf nach erfolgloser Reanimation an einem Herzstillstand starb. Der Angeklagte gibt nicht zu, gewürgt zu haben.
Angeklagter aus Bochum wird vom Veranstalter massiv belastet
Der nicht vorbestrafte Türsteher hat viel Erfahrung in seinem Gewerbe und war auch auf Parteitagen, beim VfL und im Bochumer Impfzentrum im Einsatz. Vom Veranstalter der Technoparty wird er allerdings massiv belastet.
Am zweiten Verhandlungstag wurde auch bekannt, dass er Quarzhandschuhe bei sich hatte. Das sind schlagverstärkende Kampfhandschuhe. Dazu wollte sich der Angeklagte aber nicht äußern.
Verstorbener Partygast aus Bochum hatte 2,5 Promille Alkohol im Blut
Der jetzt verstorbene Gast, Familienvater und Handwerker von Beruf, hatte zahlreiche Erkrankungen, wie am Dienstag bekannt wurde. Welche Rolle dies bei der Schuldfrage spielen könnte, ist unklar. Der Mann war außerdem stark übergewichtig, starker Raucher und litt unter Luftnot bei Anstrengungen wie Treppensteigen. Zur Tatzeit hatte er 2,5 Promille Alkohol im Blut, außerdem Spuren von Ecstasy. Als er bewusstlos wurde und keine Luft mehr bekam, lag er am Boden auf dem Bauch, während der Türsteher ihn dort kräftig mit den Armen fixierte.
Im Zeugenstand sagte sein bester Freund (42) aus Bochum aus. Beide waren zusammen zu der Tanzparty gegangen. „Wir waren froh, dass wir mal wieder rauskommen nach der Corona-Zeit. Er war richtig happy, dass er da war“, sagte er über seinen verstorbenen Freund.