Bochum. Gegen einen Bochumer Türsteher hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben. Ein Partygast starb.

Nach einem tödlichen Security-Einsatz vor dem Bochumer Ruhrcongress hat die Staatsanwaltschaft Bochum Anklage gegen eine 42-jährige Securitykraft aus Bochum erhoben. Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann wirft dem Angeschuldigten Körperverletzung mit Todesfolge vor. Das bestätigte Landgerichtssprecherin Katja Nagel am Donnerstag auf Anfrage der WAZ.

Partygast soll gegenüber weiblichen Gästen ausfallend geworden sein

In der Nacht vom 9. auf den 10. April fand in der Messehalle die „Polarize“-Technoparty statt. Ein Partygast (41) aus Bochum wurde von Sicherheitskräften vor die Tür gesetzt, weil er sich gegenüber weiblichen Gästen ausfallend benommen haben soll.

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Danach soll er zu einem Taxistand gegangen, dann aber aus unklaren Gründen wieder zum Halleneingang zurückgekehrt sein. Dort geriet er mit dem Sicherheitsdienst in Streit. Dann eskalierte alles.

In der Anklage heißt es, dass der beschuldigte Mitarbeiter der Sicherheitsfirma den Partygast gegen 2.30 Uhr in den Würgegriff genommen und diesen auch dann noch gehalten habe, als er bewusstlos geworden sei. Spätere Reanimationsversuche im Krankenhaus scheiterten.

Todesursache war Ersticken

Für die Anklage ist das Schwurgericht zuständig. Dieses prüft jetzt, ob die Anklage zulässig ist. Erst danach würde ein Termin für einen Prozess festgesetzt.

Die Todesursache war Ersticken, wie eine Obduktion ergab. Das Opfer soll allerdings Vorerkrankungen gehabt haben. Das könnte bei einem Prozess eine nicht unwichtige Rolle spielen. „Das wird auf jeden Fall zu diskutierten sein“, sagt sein Verteidiger Egbert Schenkel.

Der Angeschuldigte, nicht vorbestraft, sitzt seit dem Vorfall in U-Haft wegen Fluchtgefahr.