Bochum-Wattenscheid. Im Oktober starb Jens „Koschi“ Koslowski aus Bochum unverschuldet bei einem Falschfahrer-Unfall. Erstmals meldet sich nun die Witwe zu Wort.
Die Tragödie, die sich am 21. Oktober früh morgens auf der A 40 in Bochum-Wattenscheid ereignete, hat die ganze Stadt, das ganze Ruhrgebiet aufgewühlt und eine große Welle der Anteilnahme und Hilfe ausgelöst. Jens „Koschi“ Koslowski kam an diesem Tag unverschuldet bei einem Falschfahrer-Unfall ums Leben. Er hinterlässt zwei kleine Kinder – eine Tochter (5) und einen Sohn (1) – und seine Frau (36). Diese hat sich nun, zum Jahreswechsel, erstmals zu Wort gemeldet.
Familienvater stirbt bei Falschfahrer-Unfall: Erstmals meldet sich die Witwe zu Wort
Auf Facebook haben die Alte-Herren-Fußballer von SW Eppendorf, in deren Mannschaft „Koschi“ kickte, die Worte von Nathalie Koslowski geteilt. Sie, die Freunde des Familienvaters, waren es auch, die sich in der schweren Zeit schützend vor die Familie gestellt haben, sie abschirmten – und viel Geld für sie sammelten. Über die Spendenplattform Betterplace.org kamen so sage und schreiben 325.090 Euro für die Hinterbliebenen zusammen.
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„Ich danke von Herzen allen, die uns dieses Jahr ihre Anteilnahme, sei es durch liebe Worte und durch Spenden, ausgedrückt haben“, beginnt Nathalie Koslowski ihren Beitrag. Mehr als 18.000 Menschen seien es gewesen. „Und eine Summe, über die wir nur staunen können und die uns in der schweren Zeit natürlich die finanzielle Sorge nimmt.“ Trotzdem sei es ihr bisher schwergefallen, einen Gruß und ein Danke zu schreiben, so Nathalie Koslowski.
„Ich habe mich erst unwohl gefühlt, wollte das Geld nicht, wollte die Spenden nicht, wollte nicht begreifen, dass diese große Anteilnahme uns gilt – es war und ist zu unwirklich“, schreibt sie. „Immer wieder der Gedanke: Das kann doch nicht uns passiert sein! Jens kann doch nicht einfach weg sein!“
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„Bis heute ist es für uns, die Familie und auch die Freunde unbegreiflich und so schlimm, dass ich manchmal kaum darüber nachdenken mag.“ Und doch wolle sie jetzt zum Jahreswechsel wirklich von Herzen „Danke“ sagen. „Denn die Anteilnahme (und ich habe fast alles gelesen) und der Zusammenhalt der Menschen im Ruhrgebiet und darüber hinaus, geben uns Hoffnung in dieser immer noch schwierigen Zeit.“
Nathalie Koslowskis größten Wunsch, wird niemand erfüllen können
Für 2023 wünsche sie „euch allen wirklich nur das Beste“, endet Nathalie Koslowski. „Mein größter Wunsch ist, mein Mann wäre wieder hier – den kann uns nur leider wirklich niemand erfüllen.“
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Am 21. Oktober hatte es auf der A 40 den schweren Unfall mit einer 54-jährigen Falschfahrerin gegeben. Jens Kosloswski (35) war auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz in Duisburg, als der Land Rover der Falschfahrerin in seinen Seat und den VW eines 36-Jährigen krachte. Der Bochumer und die Frau starben noch an der Unfallstelle, der ebenfalls beteiligte Sven Woitas wurde schwer verletzt und leidet noch heute unter den Folgen.
Kurz nach dem tödlichen Unfall zog die Familie ins neue Eigenheim
Kurz nach dem tragischen Unfall stand der Umzug von Familie Koslowski ins neue Eigenheim bevor. Ein lang geplanter Termin, den Jens Koslowski nicht mehr erleben durfte.
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Die Spendenaktion im Internet ist bereits Mitte November ausgelaufen. Organisator Martin Sonntag von SW Eppendorf weist aber darauf hin, dass weiterhin für „Koschis“ Hinterbliebene gespendet werden kann. Jedoch nur über persönliche Kontaktaufnahme. Alle Angaben dazu finden sich auf https://www.betterplace.me/wir-sammeln-fuer-koschis-familie
Dort heißt es auch: „Danke allen, die zum Erfolg dieses Aufrufes beigetragen haben. Ihr alle habt dabei geholfen, der Familie zumindest die finanziellen Sorgen ein wenig zu nehmen. Diese überwältigende Solidarität wird Euch niemand vergessen.“ Die Worte von Nathalie Koslowski unterstreichen dies.