Hiltrop. Der Kanalbau in Bochum-Hiltrop sorgt zwei Jahre lang für Beeinträchtigungen. Nun gibt’s im kommenden Sommer die nächste Baustelle im Stadtteil.
Es ist Bochums größte und aufwendigste Baustelle der letzten Jahre: der Kanalneubau in Hiltrop. Zwei Jahre lang hat das Projekt den Anwohnerinnen und Anwohnern viel Geduld abverlangt durch Lärm, Schmutz und Verkehrschaos. Ende Mai ist damit Schluss. Doch in 2023 gibt es die nächste Baustelle im Stadtteil – samt Vollsperrung.
Großbaustelle verlangt dem Stadtteil Bochum-Hiltrop viel ab
Die Bauarbeiter erleben während der zwei Jahre mehrfach unangenehme Überraschungen, die immer wieder zu Rückschlägen und Verzögerungen führen. So stoßen sie auf Probleme beim unterirdischen Vortrieb: Kontaminationen im Boden, die zum Stillstand führen. Untersuchungen sind nötig, der Gesundheitsschutz für die Arbeiter steht an erster Stelle.
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Die nächste Unberechenbarkeit lauert später an der Straße Im Brennholt, wo der Kanal in offener Bauweise weitergebaut wird. „Hier fanden wir Giftstoffe der ehemaligen Zeche Constantin X in einem Ausmaß, mit dem wir trotz eingehender Voruntersuchungen nicht hatten rechnen können“, so damals Marko Siekmann, Leiter der Abteilung Entwässerung beim Tiefbauamt. Es muss eine Deponie gefunden werden, die Bochum die Altlasten abnimmt. Wegen des Gestanks findet sich lange keiner. So wird der giftige Boden abgedeckt, dennoch stinkt das ganze Dorf nach Diesel. Schließlich sind es 1300 Tonnen kontaminierter Boden, die abtransportiert werden.
Kanalbau in Bochum-Hiltrop: Streit über die Verkehrsführung
Zuletzt gibt es Streit zwischen der Verwaltung und der Politik im Bochumer Norden: Das Tiefbauamt will auch nach Ende der Bauarbeiten das Linksabbiegen von der Dietrich-Benking-Straße in den Hagenacker auf Dauer unterbinden, um Rückstaus an der Ampel zu vermeiden. Anwohner und Bezirksvertretung setzen sich erfolgreich zur Wehr. Jetzt soll ein Kreisverkehr für die Kreuzung geplant werden.
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Der wohl größte Eingriff in den Straßenverkehr ist die Vollsperrung der Straße Im Hagenacker von der Dietrich-Benking-Straße; denn direkt vor der Einmündung haben die Tiefbauer eine große Pressgrube ausgegraben, von der aus der unterirdische Vortrieb eingeleitet wird.
Die nächste Kanalbaustelle kommt im nächsten Jahr in den Sommerferien, die Ende Juni beginnen. Der Kanal in der Hiltroper Straße in Bochum ist stark beschädigt und muss erneuert werden. Ursprünglich sollte die Sanierung im vergangenen Sommer erfolgen, doch die Stadt wollte den Hiltropern eine Verschnaufpause gönnen, bevor es erneut zu Belästigungen und Verkehrschaos kommt.
Umleitungen
Umleitungen werden immer erst unmittelbar vor Beginn der Bauarbeiten festgelegt, um flexibel auf eventuell geänderte Bedingungen reagieren zu können, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
Im Frühjahr 2022 wurde festgelegt: Weil alternative Routen fehlen, soll der Verkehr großräumig umgeleitet werden über die Josephinen-, die Castroper Straße, den Castroper Hellweg, Harpener Feld und die Dietrich-Benking-Straße. Die Nebenstraßen sollen nicht überfrachtet werden.
Weil die Eifel- und die Bergener Straße im Einmündungsbereich zur Hiltroper Straße ebenfalls gesperrt werden, könnte die Zufahrt über die Straße Im Hagenacker erfolgen.
Zwar ist der Abschnitt des Kanals, der Risse und Ablagerungen aufweist, relativ klein und betrifft die Hiltroper Straße nur zwischen den Hausnummern 397 bis 409; dennoch müsse, so die Ansicht des Tiefbauamtes, die Fahrbahn voll gesperrt werden, aus „arbeitsschutz- und verkehrsrechtlichen Gründen“. Die Örtlichkeit lasse an dieser Stelle – die Schächte liegen in der Fahrbahnmitte – ein seitliches Vorbeifahren nicht zu.
Die Eifel- und die Bergener Straße werden im Einmündungsbereich zur Hiltroper Straße ebenfalls voll gesperrt. Betroffen ist auch der öffentliche Nahverkehr: Weil Wendemöglichkeiten fehlen, werden die Buslinien 353, 366 und NE 2, die über die Hiltroper Straße fahren, zwischen Tenthoff- und Dietrich-Benking-Straße während der Bauzeit ausfallen.
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Stadtsprecher Peter van Dyk erklärt auf Anfrage: „Die Baumaßnahme beinhaltet die Erneuerung von drei Schächten und verläuft über die Hiltroper Straße zwischen der Eifel- und der Bergener Straße auf einer Länge von rund 100 Metern. Diese Fläche wird auch während der gesamten Bauzeit für die Arbeiten beansprucht. Die Hiltroper Straße muss daher für den Verkehr gesperrt werden. Nach derzeitiger Planung sollen Fußgänger aber passieren können.“ Es ist geplant, die Arbeiten im Sommer 2023 auszuführen und dabei möglichst die kompletten Sommerferien zu nutzen. Peter van Dyk: „Wir rechnen derzeit mit einer Bauzeit von drei Monaten. Die geplanten Gesamtkosten betragen ca. 270.000 Euro.“