Bochum-Hiltrop. Die Anwohner der Hiltroper Straße in Bochum können durchatmen. Eine weitere Baustelle bleibt ihnen vorerst erspart. Die Stadt verschiebt sie.
Das wird die leidgeplagten Anwohner und Nutzer der Hiltroper Straße in Bochum freuen: Eine weitere Baustelle bleibt ihnen vorerst erspart. Eigentlich wollte die Stadt Bochum schon in diesen Sommerferien mit dem Kanalbau auf dem Teilstück zwischen Eifel- und Bergener Straße beginnen. Doch der Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Nun soll die Maßnahme ein Jahr später umgesetzt werden – in den Sommerferien 2023.
Bochum: Ein Stadtteil holt Luft – weitere Baustelle verschoben
Überbringer der frohen Kunde ist Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD). „Die Verwaltung hat die Bezirksvertretung Nord über die zeitliche Verschiebung informiert“, teilt er mit. „Und diese Botschaft trage ich natürlich gerne weiter, denn ich werde von Bürgern immer wieder angesprochen, wann es denn losgeht mit dem Kanalbau.“ Nun lautet die Antwort: Vorerst gar nicht.
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Die Stadt habe bewusst die verkehrsarme Zeit nutzen wollen, um den Kanal unter der Hiltroper Straße zu erneuern, gibt Donner aus dem Verwaltungsschreiben weiter. Damit die Bürger so wenig Beeinträchtigungen wie möglich zu erleiden haben. Doch die auch in der Bezirksvertretung Nord vorgestellte Zeitschiene konnte nicht eingehalten werden.
Bochum-Hiltrop: Kanalbau dauert mindestens drei Monate
Die Maßnahme in die anderen Ferien (Herbst, Ostern) zu verschieben, kam für die Verwaltung Donner zufolge nicht infrage. „Diese seien zu kurz für die Arbeiten.“ Denn für den Kanalbau hat die Stadt mindestens drei Monate veranschlagt. Selbst die großen Ferien reichten ja nicht komplett aus.
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Der Kanal unter der Hiltroper Straße aus dem Jahr 1926 ist sehr marode und muss erneuert werde. Zwar ist der betroffene Abschnitt, der Risse und Ablagerungen aufweist, relativ klein und betrifft die Hiltroper Straße nur zwischen den Hausnummern 397 bis 409; dennoch müsse, so die Ansicht des Tiefbauamts, die Fahrbahn voll gesperrt werden – aus „Arbeitsschutz- und verkehrsrechtlichen Gründen“. Ein unterirdischer Vortrieb sei kaum möglich.
Baustelle verschoben: Verschnaufpause für die Bürger in Bochum-Hiltrop
Nun wird die Maßnahme um ein Jahr verschoben. Aktuell ist geplant, mit dem Kanalbau im Juni 2023 zu starten. Donner freut das aus zweierlei Gründen. Zum einen, weil die Menschen im Dorf Hiltrop nun endlich mal etwas durchatmen können. Denn Hiltrop ist seit zwei Jahren von Baustellen schwer geplagt, „und Bürger und Verkehrsteilnehmer sind extrem genervt“, weiß der Bezirksbürgermeister. „Von daher ist auch mal gut, jetzt ein Jahr lang mal Luft holen zu können.“
Kanalzustand: Verschiebung laut Stadt vertretbar
Die Fertigstellung der Ausführungsplanung und die parallele Erstellung des Leistungsverzeichnisses zur Ausschreibung haben sich laut Stadt durch krankheitsbedingte Ausfälle verzögert, sodass die angestrebte größtmögliche Nutzung der Sommerferien 2022 für den Kanalbau nicht mehr machbar war. Eine Umsetzung außerhalb der Sommerferien würde nach Einschätzung des Tiefbauamtes zu erheblichen verkehrlichen Störungen führen.
Der bauliche Zustand des Kanals sei zwar sehr schlecht, aber eine Verschiebung um ein Jahr sei nach Auffassung des Tiefbauamtes noch vertretbar und „stellt im Vergleich zum Bau in den verkehrsreicheren Monaten mit den zu erwartenden Problemen die sinnvollere Lösung dar“, heißt es aus dem Rathaus. Und: „Finanzielle Auswirkungen wird die Verschiebung nicht nach sich ziehen.“
Zum anderen habe die Politik nun ein bisschen mehr Zeit, sich auf die Baumaßnahme vorzubereiten. „Wir hatten da schon ziemlich wenig Vorlaufzeit“, sagt Helmut Donner. „Von daher ist die aktuelle Entwicklung gar nicht so schlecht.“ Und man habe nun auch die Möglichkeit, weiter in Ruhe über die Hiltroper Straße insgesamt nachzudenken.
Stadt Bochum will Hiltroper Straße „hochstufen“
Denn Henry Donner ist mit der vorgesehenen Entwicklung nicht einverstanden. Die Stadt plant nämlich, sie ins Vorbehaltsstraßennetz aufzunehmen. Begründung: „Die Hiltroper Straße hat stadtteil- und stadtbezirksverbindende Funktion und nimmt bedeutende Verkehrsmengen auf.“
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Donner: „Das hieße dann keine Geschwindigkeitsbegrenzungen.“ Er aber wünscht sich Tempo 30 auf der Hiltroper Straße, zumal diese „zwischen A 43-Brücke und Rewe nur noch eine reine Wohnstraße ist“. Und dazu kontrolliert wie auf der Herner Straße. Donner plädiert dafür, dass ein Teil des Verkehrs viel eher von Hiltroper Straße ferngehalten werden müsse, etwa über eine Entlastungsstraße zum Gewerbegebiet an der Dietrich-Benking-Straße. „Ich hoffe, da kommt man im Rathaus noch zur Besinnung.“