Bochum-Weitmar. Fuchs-Alarm im und am Weitmarer Holz in Bochum hält an. Kürzlich wurde das Tier im Vorgarten gesichtet. Was zu tun ist. Abschuss nur im Notfall.
Dieser Fuchs sorgt für helle Aufregung im und am Weitmarer Holz – denn er sei sehr auffällig, wie einige Leser schreiben. Er ist wohl überhaupt nicht menschenscheu, traut sich sogar bis in die benachbarten Wohnsiedlungen. „Neulich haben wir den Fuchs gegen 11.30 Uhr bei uns Am Erbstollen gesehen“, so Familie Luhmann und schickt Fotos vom Fuchs, wie er vor der Haustür steht und im Vorgarten herumschleicht. Das Tier sorgt für Besorgnis.
Problem-Fuchs im Weitmarer Holz? Abschuss nur im Notfall
„Der Fuchs ist generell ein schlaues Tier, ein Kulturfolger, denn er passt sich dem Menschen an. Er ist dort, wo es was zu holen gibt“, so Shorn Birke vom Ordnungsamt bzw. der Unteren Jagdbehörde Bochum. Es sei der Stadt Bochum bisher nicht bekannt, dass dieser Fuchs Probleme bereitet habe. Aber: „Füchse sind generell scheu und wenn sie zutraulich sind oder Menschen an sich heranlassen, muss man sehr vorsichtig sein, denn das ist nicht normal.“
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„Füchse sind die Polizei des Waldes“
Obwohl Deutschland offiziell als Tollwut-frei gelte: Denn Füchse könnten schlimme Krankheiten übertragen, wie halt die Tollwut. Auf keinen Fall solle man Füchse füttern oder gar streicheln. Abstand halten sei extrem wichtig. Er will Füchse aber nicht generell verteufeln: „Sie sind die Polizei des Waldes, fressen Ratten, Mäuse und andere Kleintiere. Und sie passen sich den Lebensbedingungen des Stadtmenschen an, ernähren sich auch von Abfall.“ Deshalb habe die Fuchspopulation auch in Bochum stark zugenommen, was aber nicht besorgniserregend sei. Abschüsse müssen begründet sein.
Anders als auf dem flachen Land hätten „Stadtfüchse“ weniger Berührungsängste, wenn Menschen diese bereits gefüttert haben. Auch neugierige Jungfüchse trauen sich manchmal sehr dicht an Menschen heran.
Füchse nicht füttern und Abstand halten
Dieser Fuchs verhält sich offenbar so, ist nämlich gar nicht scheu und versteckt sich kaum. Wie sollen sich Besucher und Hundehalter im Weitmarer Holz verhalten? „Ich habe natürlich etwas Sorge, meinen Hund von der Leine zu lassen“, sagt Anton Schulze (70), der mit seinem Vierbeiner dort regelmäßig unterwegs ist. „Jeden Tag sind wir hier, aber diesen Fuchs habe ich noch nicht gesehen.“ Und deshalb lasse er seinen Rottweiler-Rüden Hasso weiterhin von der Leine. „Ich habe insgesamt aber keine Angst vor dem Fuchs.“ Auch Kerstin Schade, mit ihren Hunden Badia und Luis gerne im Weitmarer Holz unterwegs, sagt, sie habe keine Angst vor dem Fuchs.
Aufpassen auch bei Hunden
Die Stadt Bochum erklärt, dass es im Weitmarer Holz als Landschaftsschutzgebiet generell erlaubt sei, Hunde auf den Wegen von der Leine zu lassen, aber sie dürfen den Weg nicht verlassen. Was im Weimarer Holz schwierig sein könnte, denn oft sind hier Hunde auch außerhalb der Wege anzutreffen. Aber Anton Schulze zeigt sich brav: „Ich habe meinen Hund immer im Griff, er gehorcht mir aufs Wort.“ Und tatsächlich: Hasso gehorcht.
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Zur Frage, wie man Füchse vom Grundstück fernhält, rät die Stadt Bochum: „Alle leicht zugänglichen Nahrungsquellen, wie zum Beispiel offenes Hunde- oder Katzenfutter und Fallobst, entfernen oder verschließen. Vogelfutter so hochhängen, dass es für den Fuchs nicht erreichbar ist.“
Und: „Lederschuhe und ähnlich verlockende Gegenstände zumindest nachts wegräumen, die den Spieltrieb des Fuchses animieren. Verschließen Sie Hohlräume unter Gartenhäuschen oder andere geeignete Unterschlupfmöglichkeiten – nachdem Sie überprüft haben, dass sich dort kein Fuchs und dessen Jungtiere aufhalten.“ Denn: Der Fuchs ist schlau.