Bochum-Harpen. Straßenausbau Harpener Hellweg: Der Frost hat bislang zu keinen großen Verzögerungen geführt. Stadt Bochum klagt über Lieferengpässe.

Auf dem Harpener Hellweg wird fleißig gebuddelt. Längst haben sich die Autofahrer an die eingeschränkten Verkehrsbedingungen durch eine Einbahnstraßenregelung gewöhnt. Die werden sie auch weiter in Kauf nehmen müssen: Mindestens bis Juni 2024, so der Stand heute, werde der Ausbau der Straße noch dauern.

Gehweg konnte noch nicht fertiggestellt werden

Das frostige Wetter hat bislang nicht zu größeren Verzögerungen oder Ausfällen geführt. Karolin Breitschädel aus dem städtischen Presseamt erklärt auf Anfrage: „Es sind nur geringe Leistungseinbußen durch die derzeitigen Wetterbedingungen zu verzeichnen. So konnte der Gehweg im Bereich Maischützenstraße nicht ganz fertiggestellt werden.“

Die größeren Behinderungen im Bauablauf entstünden indes durch die Lieferschwierigkeiten von Gussformteilen für die Gas- und Wasserleitungen.

Fahrbahnausbau und Leitungsverlegungen

Zurzeit wird die nördliche Fahrbahnseite des Harpener Hellwegs ausgebaut, von der Maischützenstraße bis zur Karl-Leich-Straße finden Straßenbauarbeiten statt, und ab Karl-Leich-Straße bis Laurentiusstraße werden Kabel und Leitungen verlegt.

Die Fahrbahndecke des Harpener Hellwegs entstand in den 1950er und 60er Jahren und wies zuletzt Risse und Brüche auf. Auch die Aufteilung für Fußgänger, Radfahrer, den Fahrspuren und dem ruhenden Verkehr galt nicht mehr als zeitgemäß. Umgestaltet wird die Straße im Abschnitt zwischen Schleipweg und Maischützenstraße.

Seit Jahren hielten Klagen von Anwohnern über Lärm- und Abgasbelästigungen durch das hohe Lkw-Aufkommen an; kritisiert wurde auch, dass das nächtliche Lkw-Fahrverbot missachtet wurde. Der Umbau werde aber nicht dazu beitragen können, den Lkw-Verkehr zu reduzieren, so räumte die Verwaltung schon vor dem Baustart ein.

Situation für Radfahrer verbessert sich

Hingegen wird sich die Situation besonders für Radfahrer verbessern. Künftig wird der Harpener Hellweg eine Fahrbahn pro Richtung haben, dafür aber zwei Radwege. Das Parken wird neu angeordnet. Zugunsten der Radwege fallen Parkplätze weg.

Zwischen der Karl-Leich-Straße und der Maischützenstraße wird links in Fahrtrichtung Dortmund ein durchgängiges Längsparken eingerichtet. Dadurch entfallen gegenüber vorher, wo die Autos noch senkrecht stehen dürfen, circa 16 Stellplätze. Da sich der gesamte Querschnitt durch die neue Aufteilung verschiebt, müssen zwischen Karl-Leich-Straße und Maischützenstraße 17 Bäume gefällt werden.

Straßenbahnschienen werden entfernt

Ab der Karl-Leich-Straße kann nach Fertigstellung der Straße auf der linken Seite in Richtung Innenstadt weiter geparkt werden. Kurz vor der Heilig-Geist-Kirche (Richtung City) verschwenkt die Fahrbahn. Die alten Straßenbahnschienen werden entfernt, die Fläche wird neu aufgeteilt: Während Radfahrer in Fahrtrichtung Mitte weiter geradeaus fahren können, wird der Kraftfahrzeugverkehr in die linke Hälfte geleitet.

Durch die Verschwenkung, wie sie bereits in Richtung Dortmund besteht, soll eine Geschwindigkeitsreduzierung erreicht werden dort, wo mehr Wohnhäusern entlang des Harpener Hellwegs stehen. Aus Richtung Harpen kommend, haben Autofahrer die Möglichkeit, über eine „Gehwegüberfahrt“ zwölf neue Stellplätze anzufahren. Diese liegen unterhalb der Laurentiusstraße, vor der ehemaligen Bushaltestelle.

Vor dem Umbau beschwerten sich Nachbarn insbesondere in Höhe der Heilig-Geist-Kirche und in Fahrtrichtung Innenstadt über abgestellte Lkw, die die Sicht z.B. bei der Ein-/Ausfahrt aus der Laurentiusstraße blockierten.

Parkplätze zu klein für Lastwagen

Das soll künftig verhindert werden: Im Bereich zwischen Schleipweg und Laurentiusstraße werden 22 neue Auto-Stellplätze erschlossen, die so klein sind, dass Laster keinen Platz mehr finden. Sie werden durch zehn neue Bäume eingefasst. Dies soll, so die Verwaltung, das Erscheinungsbild des Harpener Hellwegs in diesem Bereich deutlich verändern.

Auch nach dem Umbau soll – so der mehrheitliche Wunsch der Mitglieder der Bezirksvertretung Nord – Tempo 30 auf diesem Abschnitt beibehalten werden. Diese Forderung ist auch Teil des Verkehrskonzeptes für den Bochumer Norden.

Der rund 20-monatige Umbau wird, so Karolin Breitschädel, 3,25 Millionen Euro kosten.