Bochum. Weihnachten ist immer auch ein Konsumfest. Wie lässt sich Weihnachten 2022 nachhaltiger gestalten. Wir haben die Bochumer gefragt.

Online-Shops wie Amazon machen ihr Geschäft des Jahres, Unmengen an Geschenken werden gekauft, verpackt, wieder weggeworfen und zahlreiche Nadelbäume geschlagen: So feiern wohl auch die meisten Bochumerinnen und Bochumer ihr Weihnachtsfest 2022. Wir haben nachgefragt: Machen Sie in diesem Jahr etwas anders?

Bochumer geben Tipps für nachhaltiges Weihnachten: Mehrweg-Baum und Co.

Einige Teilnehmende der WAZ-Umfrage auf Facebook und Instagram verneinen. So auch Nutzerin Sandra „Nein, alles so wie immer“, Oli „Nö, warum?“ und ein weiterer Nutzer „Da Weihnachten ein Konsumfest ist, wird konsumiert...“

Bochumerin Simone Stellmacher verwendet ihren Bonsai-Baum als wiederverwendbaren Weihnachtsbaum.
Bochumerin Simone Stellmacher verwendet ihren Bonsai-Baum als wiederverwendbaren Weihnachtsbaum. © Simone Stellmacher

Während manche Familien die Zahl der Geschenke durch Wichtel-Spiele reduzieren oder auf die Onlinebestellung von Geschenken verzichten, lässt Caroline Ben Khaled die Folie beim Geschenke-Verpacken weg. Außerdem setze sie auf weniger Beleuchtung, Baumschmuck in Form von Plätzchen und seit drei Jahren auf einen Mehrwegbaum. „Viele Menschen denken, Plastikbäume sind hässlich. Doch es gibt so viel schöne!“ Ben Khaled verkauft seit rund fünf Jahren auch verschiedene Modelle künstlicher Weihnachtsbäume in ihrem Bochumer Deko-Geschäft „Feines Studios“. „Letztes Jahr haben wir eine ,Lärche’ verkauft, dieses Jahr eine ,Kiefer’“.

Bochums Plastikberg

In dieser Serie stellen wir Kunststoff und die Problematik von Einweg-Verpackungen in den Mittelpunkt.

Wie viel Plastikmüll wird in Bochum weggeworfen? Welche Mehrweg-Alternativen bieten Supermärkte und Bäckereien an?

Wo finden sich noch Kunststoffe in unserer Umwelt? Wo wird plastikarme Mode angeboten? Wie viel Mikroplastik kann Bochums Klärwerk aus dem Abwasser herausfiltern?

Bonsai-Baum als Weihnachtsbaum

Die Verwendung eines Plastikbaums kann sich Simone Stellmacher nicht vorstellen. Sie schmückt schon seit acht Jahren immer zur Weihnachtszeit ihren Bonsai-Baum zu einem Weihnachtsbaum um. Dafür bringe sie das Gewächs in Form und hängt Kugeln und eine Lichterkette daran. „Nachhaltig weil: Ich kaufe keinen Nadelbaum, muss ihn danach nicht entsorgen und benutze die Kugeln der letzten Jahre“, so die Bochumerin. „Dazu gehören auch Plätzchen – doch die sind nicht nachhaltig, die werden aufgegessen.“

Auch interessant

Den Weihnachts-Bonsai-Baum würden ihre Enkelkinder nicht mögen, weshalb sie Weihnachten bei ihrer Tochter feiere. „Geschenke haben wir noch nie eingepackt, die legen wir einfach unter den Baum“, fügt die Bochumerin hinzu. Falls doch nötig, wickele sie Geschenke in Zeitungspapier ein oder verwende Geschenktüten immer wieder.

Auch Facebook-Nutzer Leonardo berichtet, „Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr die Geschenke in Zeitungspapier zu verpacken.“ Tatsächlich segnet das diese Redaktion ab: Nach der Lektüre Ihrer WAZ, verwenden Sie das Papier gern so weiter.

Dieser Text erscheint als Teil der Serie „Bochums Plastikberg“.
Dieser Text erscheint als Teil der Serie „Bochums Plastikberg“. © funkegrafik nrw | Jill Starke