Bochum-Altenbochum. Bis die Wittener Straße in Bochum einen durchgehenden Radweg bekommt, wird noch dauern. Deshalb wird jetzt eine Ausweichroute geschaffen.

Radfahren auf der Wittener Straße in Bochum ist kein Vergnügen. Denn auf der vielbefahrenen Straße fehlt es an eigenen Fahrspuren für die Radfahrenden. Wer in die Stadt möchte (oder raus), muss die Hauptverkehrsader entweder weiträumig umfahren oder sich die Fahrbahnen mit dem Autoverkehr teilen. Letzteres ist nicht ungefährlich. Da es auch noch dauern wird, bis die Wittener Straße eigene und vor allem durchgehende Radwege erhält, wird aktuell eine Alternativroute geschaffen.

Wittener Straße in Bochum: Radfahrer bekommen Ausweichroute

Die sogenannte Südumfahrung soll über die Straßenzüge Kettelerstraße, Goystraße und Tippelspfad führen. Insgesamt sind vier Abschnitte vorgesehen, von der Ferdinand- über die Düppelstraße, Glockengarten, Ketteler-, Goy- und Laerstraße, Am Pappelbusch, sowie Dannenbaumstraße bis Kreuzung Wittener Straße/Werner Hellweg. Seit Ende November wird nun die Kreuzung Kettelerstraße/Goystraße durch Pflaster- und Asphaltarbeiten fahrradfreundlich ausgebaut. „Die Arbeiten dauern bis Januar 2023“, teilt Stadtsprecher Peter van Dyk auf WAZ-Anfrage mit.

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Daher ist die Kreuzung Kettelerstraße/Goystraße aktuell gesperrt. Hinter dem spanischen Restaurant „Pablo“ geht es, von der Wittener Straße aus über die Goystraße kommend, nicht weiter. Besonders betroffen sind davon natürlich die Anwohnerinnen und Anwohner. Diese hätten aber grundsätzlich die Möglichkeit, ihre Grundstücke außerhalb der Baustellen-Arbeitszeit anzufahren, heißt es aus dem Rathaus.

Wegen der Arbeiten an der Südumfahrung der Wittener Straße für Radfahrende in Bochum ist die Kreuzung Ketteler Straße/Goystraße in Altenbochum derzeit gesperrt.
Wegen der Arbeiten an der Südumfahrung der Wittener Straße für Radfahrende in Bochum ist die Kreuzung Ketteler Straße/Goystraße in Altenbochum derzeit gesperrt. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Gearbeitet werde in der Regel montags bis freitags in der Zeit von ca. 7 bis ca. 17 Uhr. Aus und Einfahrt sei nur über die Ketteler Straße möglich. „Wenn die erforderlichen Arbeiten dies zwischenzeitlich nicht zulassen, werden die Anwohner von Seiten der Baufirma entsprechend informiert“, versichert Peter van Dyk. Fußgänger könnten durchgehend die Bereiche passieren.

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Die Kreuzung Kettelerstraße/Goystraße ist der zweite Bauabschnitt der Südumfahrung. Der Bereich Düppelstraße wurde laut Stadt bereits ertüchtigt, „in 2023 wird der Abschnitt Glockengarten ausgebaut und in 2024 soll der Abschnitt Laerstraße folgen“, nennt Peter van Dyk den Zeitplan. Weiterhin sei abschließend eine neue Markierung des Kreuzungsbereiches Dannenbaumstraße/Wittener Straße vorgesehen.

Stadt Bochum: Gesamtkosten sind noch nicht zu beziffern

Nach Angaben der Verwaltung soll die Südumfahrung „in 2024 fertig sein“. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme sind noch offen. Allein der Umbau der Kreuzung Kettelerstraße/Goystraße koste rund 170.000 Euro. „Die folgenden Abschnitte können noch nicht beziffert werden“, sagt Peter van Dyk.

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An der Südumfahrung gab es im Vorfeld auch viel Kritik. Sie bringe nichts Neues, man schaffe keinen Anreiz, sie zu nutzen, kritisiert beispielsweise die CDU in der Bezirksvertretung Mitte. Die Stadtgestalter halten sie nur für ein Provisorium. Der „Radwende“ fehlt es auf der Südumfahrung an Radinfrastruktur, sie halte also keine Verbesserung für den Fahrradverkehr bereit.

Der allseits geäußerte Wunsch, doch lieber eine richtige Fahrradstraße zu bauen, findet im Rathaus wenig Anklang. Die wäre natürlich das Optimum, räumte Thomas Plackert vom Tiefbauamt im März in der Bezirksvertretung Mitte ein. Sie lasse sich aber in Altenbochum nicht umsetzen, „schon wegen der geringen Fahrbahnbreite“. Und, so das Hauptargument, man müsste 70 Prozent der Parkplätze wegnehmen.

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Auf Dauer sollen Radfahrende die Wittener Straße ohnehin nicht umfahren müssen. „Langfristig ist die Planung und Umsetzung einer Radverkehrsanlage auf der Wittener Straße vorgesehen“, betont die Stadt auch weiterhin.