Bochum. Auf der Wittener Straße wird ein Pop-Up-Radweg eingerichtet. Das geht zu Lasten des Autoverkehrs. Der Radweg wird aber nur ein Versuch sein.

Der von mehreren Ratsfraktionen geforderte Pop-Up-Radweg auf der Wittener Straße nahe Lohring in Bochum wird jetzt gebaut. Das beschloss der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur. Damit verliert der Autoverkehr stadteinwärts zwischen Nordstraße und Lohring eine der beiden Fahrspuren zu Gunsten des Radverkehrs.

Ein Pop-Up-Radweg ist ein mit Markierungen auf der Fahrbahn eingerichteter Radweg, der an gefährlichen Passagen mehr Platz und Sicherheit bringen soll. Eingerichtet wird er wohl erst im kommenden Jahr. Der Bereich um die Wittener Straße 101 ist für Radfahrer und Fußgänger kritisch, weil sie sich einen recht engen Weg teilen müssen.

Pop-Up-Radweg könnte bei Problemen schnell wieder zurückgebaut werden

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Der Ausschuss folgte einem Antrag der rot-grünen Koalition, die den Pop-Up-Radweg aber lediglich als Verkehrsversuch einrichten will. Sollte es dadurch Probleme wie Rückstaus geben oder der öffentliche Nahverkehr behindert werden, würde er wieder zurückgebaut.

Ausschussvorsitzender Raphael Dittert (Grüne): „Mit der Installation des Pop-Up-Radweges zeigen wir, dass wir die Mobilitätswende ernst nehmen und nicht erst jeder Radweg im Vollausbau realisiert werden muss.“

Bochumer Stadtgestalter werfen rot-grüner-Koalition „Selbstbeweihräucherung“ vor

Die „Stadtgestalter“ wollen den Pop-Up-Radweg ebenfalls, kritisieren aber, dass sie ihn schon im Februar durchsetzen wollten, die Koalition dies aber verzögert habe. „Die aktuelle Selbstbeweihräucherung der Koalition, ihr Antrag zur Einrichtung eines Pop-Up-Radwegs zeige angeblich, wie sehr ernst man es mit der Mobilitätswende nehmen würde, ist eine Farce.“

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CDU und FDP stimmten gegen den Radweg. Die CDU: „Eine Verringerung der Leistungsfähigkeit der Wittener Straße wird zu einer massiven Verschlechterung der Erreichbarkeit der Innenstadt führen. Für den Radverkehr bieten sich mit der Nord- und Südumfahrung Altenbochums kurzfristig leicht umzusetzende, sichere Alternativen an.“ Die FDP ist für eine bessere Beschilderung an der Engstelle.