Bochum-Weitmar. Das Gelände der ehemaligen Laupenmühlen-Druckerei in Bochum wurde verkauft. Zwei neue Eigentümer haben ganz unterschiedliche Interessen.

Das Grundstück der ehemaligen Druckerei Laupenmühlen an der Hüttenstraße ist inzwischen leer; die Gebäude sind längst abgerissen. Die LEG hatte das rund 17.000 Quadratmeter große Gelände erworben, dann aber weiterverkauft. Es gibt nun zwei neue Eigentümer: Der eine will Wohnungen bauen, der andere eine Forschungseinrichtung.

Zwei unterschiedliche Interessen also, deshalb will die Stadt Bochum auch zwei Bebauungspläne aufstellen.

Investor ist bereits im Bochumer Bermuda-Dreieck aktiv

Klaus Kleine vom Amt für Stadtplanung und Wohnen betont, die Stadt Bochum sei erleichtert, dass es für die große Fläche eine Neunutzung gebe. Die „Landmarken AG“, die bereits auf Mark 51/7 aktiv ist und zudem im Bermuda-Dreieck (Südinnenstadt) in ein Hotel und Büroflächen investiert, will im westlichen Teil des ehemaligen Druckereigeländes fünf Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage entwickeln. Es soll ein Mix aus klassischen, geförderten und seniorengerechten Wohnungen entstehen. Insgesamt sind 150 Wohnungen vorgesehen.

Durch den Bebauungsplan wird eine Wegeverbindung zwischen dem entstehenden Wohnquartier und dem Idunapark hergestellt. Für die Neubauten müssen, so die Verwaltung, Bäume gefällt werden; Neuanpflanzungen sollen später wieder für Grün im Quartier sorgen. Die Grenze zwischen dem westlichen und östlichen Bebauungsbereich verläuft von der Hüttenstraße in Richtung eines bestehenden Garagenhofs. In der Nähe befindet sich eine Filiale des Discounters Aldi.

Institut für Arbeitsmedizin der Ruhr-Universität

Im Osten wird das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Ruhr-Universität ein großes Labor- und Bürogebäude bauen. Das Institut übernimmt die medizinisch-akademische Forschung und Lehre im Fach Arbeitsmedizin. Gleichzeitig unterstützt es die gewerblichen Berufsgenossenschaften, die Unfallkassen und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung.

„Der bisherige Standort der Arbeitsmediziner am Bergmannsheil ist stark sanierungsbedürftig, deshalb wurde schon länger ein neuer Standort gesucht“, sagt Klaus Kleine vom Planungsamt. An der Hüttenstraße soll nun die neue Bleibe entstehen: „Wir sind froh, dass das Institut somit in Bochum bleibt.“ Der Gestaltungsbeirat werde in die Gebäudegestaltung einbezogen.

Alles sei inzwischen in trockenen Tüchern, versichert Kleine. Das Institut beschäftigt 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach Fertigstellung aus dem nahe gelegenen Altgebäude umziehen werden.

Neues Quartier mit öffentlichem Nahverkehr erreichbar

Für die Stadt sei es wichtig, dass das neue Quartier mit Wohnen und Arbeiten urban bleibe. Es solle anspruchsvoll eingebettet werden ins Umfeld, das geprägt ist von Wohnungsbau, Kleingärten, Gewerbe und dem Iduna-Park.

Für die künftigen Bewohner und die Mitarbeiter des Instituts ist das Quartier gut erreichbar. Die nächste Haltestelle der Linien 308/318 ist die Haltestelle Bergmannsheil.

Marc Gräf, Bezirksbürgermeister im Bochumer Südwesten, hebt hervor, dass es vom Iduna-Park zum Ehrenfeld eine Frischluftschneise geben soll. Ein Verkehrs- und Schallgutachten soll im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens erstellt werden.