Bochum. 1100 km lang ist das Straßennetz in Bochum. Die Stadt ordnet die Straßen nach Bedeutung und zulässigem Tempo neu. Bürger können sich einbringen.
Die Stadt Bochum aktualisiert ihr Vorbehaltsstraßen- und Tempozonen-Netz – erstmals wieder seit mehr als zehn Jahren. Bürgerinnen und Bürger, die sich an den Planungen beteiligen möchten, können sich von sofort an bis zum 23. Dezember unter www.bochum.de/strassennetz online mit ihren Wünschen und Anregungen beteiligen.
Hauptstraßen in Bochum sind insgesamt 450 Kilometer lang
Das Vorbehaltsstraßennetz umfasst alle Straßen Bochums, über die der Kfz-Verkehr abgewickelt werden soll und die über die reine Erschließung von Quartieren und Ortsteilen hinausgehen. Dazu zählt auch der Schwerverkehr. Auf Straßen des Vorbehaltsnetzes gilt in der Regel Tempo 50. Ausnahmen sind möglich aus Gründen der Verkehrssicherheit, zum Schutz von Schulwegen und anderen empfindlichen Nutzungen sowie zum Lärmschutz.
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Die Verteilung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten ist im Tempozonen-Netz abgebildet. Dazu zählen verkehrsberuhigte Bereiche wie die Tempo-30- und Tempo-20-Zonen.
Täglich 650.000 innerstädtische Kfz-Fahrten
Das gesamte Bochumer Straßennetz ist etwa 1100 Kilometer lang. Das Vorbehaltsstraßennetz hat derzeit eine Länge von etwa 450 km, davon sind 320 km Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Über dieses innerstädtische Hauptverkehrs- und Verkehrsstraßennetz werden 80 Prozent des täglichen Verkehrsaufkommens von ungefähr 650.000 Fahrten von Kraftfahrzeugen pro Werktag abgewickelt. Dazu kommt noch der Durchgangsverkehr mit etwa 130.000 Kfz-Fahrten pro Werktag, der allerdings überwiegend über das Autobahnnetz verläuft.
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Zu den wichtigsten Straßen im Netz Bochums gehören die acht Cityradialen: Alleestraße, Dorstener Straße, Hattinger Straße, Castroper Straße, Wittener Straße, Herner Straße, Königsallee und Universitätsstraße. Sie sind die großen Verbindungen zu den Nachbarstädten bzw. zwischen den Stadtteilen. Bochums längste Straße ist die Hattinger Straße. Sie ist acht Kilometer lang und erstreckt sich von der Kreuzung an der Königsallee im Zentrum über Weitmar bis nach Linden.
Bürger können online Pläne einsehen und eigene Vorschläge machen
Notwendig wird die Aktualisierung der Netze durch Baumaßnahmen, wie etwa durch den Bau einer Umgehungsstraße, die zu Veränderungen der Verkehrsbedeutung einzelner Straßen oder Straßenabschnitten führen. Auch eine neue Klassifizierung von Straßen, die eingeteilt sind nach Bundesautobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen, Kreisstraßen und Gemeindestraßen, kann ein Grund sein.
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Bürgerinnen und Bürger haben bis zum 23. Dezember die Möglichkeit, auf www.bochum.de/strassennetz eigene Hinweise und Anmerkungen zur Aktualisierung des Netzes einzubringen. Mehrere interaktive Stadtpläne Bochums verorten die geplanten Anpassungen im Vorbehaltsstraßen-Netz, bei den Straßenklassen sowie im Tempozonen-Netz. Mit einem Klick in eine der Karten ist es möglich, sich über die bislang erarbeiteten Planungen zu informieren und diese zu kommentieren und zu bewerten. Gleichzeitig können eigene neue Ideen mit einer genauen Ortsposition auf der Karte eingetragen werden.
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Vorbehaltsstraßen-Netz wurde 1992 entwickelt
Nach dem Ende der Online-Beteiligung sammelt und prüft das Amt für Stadtplanung und Wohnen alle eingegangenen Beiträge, so die Verwaltung. In die weitere Überarbeitung des Vorbehaltsstraßen- und Tempozonen-Netzes fließen die Hinweise und Anmerkungen direkt ein. Am Ende folgt die politische Beratung und Beschlussfassung.
Das Bochumer Vorbehaltsstraßen-Netz wurde 1992 entwickelt sowie in den Jahren 2004 und 2011 überarbeitet.