Bochum. An den verunglückten 75-jährigen Radfahrer wurde erneut ein „Ghost Bike“ in Bochum aufgestellt. Aktivisten werfen der Stadt vor, zu wenig zu tun.
Es hat was von einer Prozession, einer sehr ernst gemeinten. Knapp 50 Fahrradfahrer und Fahrradfahrer transportieren ein ganz weiß lackiertes sogenannte Ghost Bike durch die Innenstadt, um es genau an der Stelle aufzustellen, wo vor zwei Wochen auf der Alleestraße ein 75-jähriger Radfahrer in nicht mehr genutzte Schienen kam, stürzte und einige Tage später seinen Verletzungen erlag. Dies ist schon der zweite Radfahrer, der in diesem Jahr in Bochum bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist.
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Zig solcher Unfälle werden erst gar nicht bekannt
Es ist das fünfte weiß lackierte Rad, das an einer solchen Unfallstelle steht. Für Fabian Bartelt von der Organisation „Urban Radeling“ ist das nur die Spitze des Eisbergs. „Selbst ich als erfahrener Radfahrer meide Schienen wie die Pest.“ Zig Unfälle, die vielleicht glimpflich geendet sind, würden erst gar nicht in der Öffentlichkeit bekannt.
Aktivist: Bisher keine Verbesserung an den Unfallpunkten
Marek Nierychlo von „Radwende“ findet es besonders bitter, dass an keiner der fünf Stellen, an denen in letzter Zeit Radfahrer bei einem Unfall zu Tode gekommen sind, etwas an der Verkehrssituation vor Ort geändert worden sei. „Dabei muss sich die Stadt doch nur an die Vorschriften halten.“
Nach einer guten halben Stunden ist die Aktion vorbei. Zwei Kerzen sind an dem weißen Rad angebracht – zur Erinnerung und als Mahnung.