Bochum. Zurzeit müssen Radfahrende in Bochum ganz besonders aufpassen: Auf einigen Radwegen liegt viel zu viel Laub. Dazu äußern sich Stadt und USB.

In diesen Tagen ist es auf einigen Radwegen besonders tückisch. Hier und da sind einige Passagen komplett unter dem Laub verschwunden. Ein Problem, wie Martin Krämer von der Rad-Initiative „Radwende Bochum“ sagt.

Beispiel Unterstraße, östlich der Universitätsstraße Richtung Langendreer. Den Radweg neben den Autofahrspuren sieht man ihn gar nicht mehr. Zentimeterdick wird er von Blättern überdeckt. Radfahrende können nicht nur wegrutschen, sondern auch über einen kleinen Ast oder einen kleinen Stein stürzen – weil beides unter dem Laub versteckt liegt, erst recht wenn es dunkel ist.

Und wer dort stürzt, landet womöglich auf der stark befahrenen Autofahrbahn. „Radwege sind Teil des Mobilitätssystems, deshalb sollten sie sicher sein“, betont Krämer.

Unterstraße in Bochum, östlich der Universitätsstraße: Rechts der Gehweg, in der Bildmitte der unsichtbare Radweg, links die Autospuren.
Unterstraße in Bochum, östlich der Universitätsstraße: Rechts der Gehweg, in der Bildmitte der unsichtbare Radweg, links die Autospuren. © Bernd Kiesewetter

Als weiteres Beispiel dient auch die südliche Alte Wittener Straße; dort ist der Radweg zur Hälfte bedeckt und so schmal, dass Radfahrende auf die Straße ausweichen; was durch den Radweg ja gerade vermieden werden soll. Auch an der Dorstener Straße nahe der A 40 Richtung Herne mussten sich Radfahrer in dieser Woche besonders konzentrieren, um nicht auf Laub zu stürzen.

Stadt Bochum reinigt abhängig von Bedarf und Kapazitäten

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Die Reinigung von Radwegen teilen sich der USB und der Technische Betrieb der Stadt. Dieser kümmert sich um die Radwege „von übergeordneter und verbindender Bedeutung“. Das sind unter anderem die Springorumtrasse, der Emscher-Park-Way, das Park-Band-West, den Promenadenweg Dahlhausen, den Rheinischer Esel und den Radweg Lothringen. Diese Strecken werden „abhängig von Bedarf und personellen Kapazitäten regelmäßig gereinigt“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk.

Auch der Rad- und Gehweg „Rheinischer Esel“ in Langendreer wird vom Technischen Betrieb der Stadt gereinigt, trotzdem müssen Radfahrende dort sehr aufpassen. Zurzeit liegen dort noch mehr Blätter als auf diesem Archivbild.
Auch der Rad- und Gehweg „Rheinischer Esel“ in Langendreer wird vom Technischen Betrieb der Stadt gereinigt, trotzdem müssen Radfahrende dort sehr aufpassen. Zurzeit liegen dort noch mehr Blätter als auf diesem Archivbild. © Bernd Kiesewetter

Aber: Sämtliche ausgewiesenen Radwege – auch die in Parkanlagen - zu reinigen, sei aus Kapazitätsgründen nicht möglich.

Der USB reinigt die Radwege auf öffentlichen Fahrbahnen und Gehwegen. In der Laubzeit seien aber die üblichen Reinigungsrhythmen nicht immer einzuhalten, wie USB-Sprecher Jörn Denhard sagt. Die Geschwindigkeit, in der Kolonnen die Straßen bearbeiten könnten, sei durch große Mengen Laub herabgesetzt.

Spezielles Räumfahrzeug an der Unistraße

Eine Besonderheit bei der Reinigung stellt die Universitätsstraße dar. Auf dem besonders geschützten Radweg zwischen Steinring und Wasserstraße (Protected Bike Lane) setzt der USB ein kleines Räum- und Streufahrzeug ein, das die entsprechende Spurbreite aufweist.

Die Reinigung erfolgt per Auftrag vom Tiefbauamt einmal im Monat und zweimal zusätzlich in der Laubzeit. Der separate Radweg an der Unistraße (ab Höhe Gesundheitscampus) wird ebenfalls nur einmal im Monat gereinigt.

Es gibt schon längere Schichten (zehn Stunden statt acht) und zusätzliche Reinigungen an Samstagen. „Dennoch findet die Reinigung nicht so wie gewohnt statt“, so Denhard.

Radwende Bochum: „Ein System, das bisher nicht richtig funktioniert“

Die südliche Alte Wittener Straße übrigens sei nicht komplett in der Reinigungssatzung. Zwischen Wittener- und Schattbachstraße wird dort nur halbjährlich und in der Laubzeit nur zweimal zusätzlich gereinigt.

Martin Krämer von der Radwende erklärt, dass sich die Laubbeseitigung auf Radwegen in Bochum zwar „schon verbessert“ habe, aber manchmal bestehe der Eindruck, dass zwei bis drei Wochen gar nicht gereinigt werde. „Ein System, das bisher nicht richtig funktioniert.“