Bochum. Wissenschaft kann schwere Kost sein. In Bochum veranstaltet das Internet-Institut ein Festival für jedermann. Es soll Forschung greifbar machen.

„Neuronale Netze an der Schnittstelle von Hirnforschung und Künstlicher Intelligenz (KI)“ – das klingt für die meisten erst einmal so wie die berühmten böhmischen Dörfer. Unverständlich. Tatsächlich ist der Vortrag am Donnerstagabend in der Jahrhunderthalle etwas für Insider der Forschung zur Digitalisierung und seinen Auswirkungen. Am Freitag, 28. Oktober, in der KoFabrik im Zentrum von Bochum wird es beim Wissenschaftsfestival schon verständlicher.

Wissenschaft zum Anfassen in der KoFabrik

„Für langwieriges Fachsimpeln bleibt heute keine Zeit“, lautet das Motto der Veranstaltung, die das Zentrum für Internet-Studien CAIS organisiert. Während am Donnerstag in der Jahrhunderthalle bei der Institutsfeier vor allem Wissenschaftler zusammenkommen, geht es tags darauf beim Festival darum, Hinz und Kunz, interessierte Laien, eben einer möglichst breiten Öffentlichkeit einen Eindruck etwa von KI zu vermitteln.

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„Statt komplizierter Vorträge erwarten die Besucherinnen und Besucher ab 14 Uhr an der Stühmeyerstraße unterhaltsame Formate wie Künstliche Intelligenz zum Ausprobieren oder ein Science-Slam“ verspricht CAIS-Sprecherin Esther Laukötter. Die Veranstaltung ist für Jedermann geöffnet, der Eintritt ist frei. Und: Wer vorbei kommt, „erfährt etwas über Smart-Cities und Künstliche Intelligenz in der Schule und weitere spannende Projekte aus der Digitalisierungsforschung“ (https://www.cais-research.de/press-play-das-wissenschaftsfestival).

Forscher lobt digitale Entwicklung in Bochum

Vom Forschungskolleg hat sich das CAIS dank einer im vergangenen Jahr vom Land NRW beschlossenen Förderung zum Institut für Digitalisierungsforschung entwickelt. Bis zu 100 Beschäftigte beschäftigen sich in den nächsten Jahren mit Themen zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung.

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Auch Smart-City gehört dazu, die digitale Entwicklung der Städte. „Und dabei ist Bochum schon ganz schön weit“, sagt Professor Christoph Bieber vom CAIS. Seine Forschungsgruppe hat sich im Ruhrgebiet mit seinen – je nach Stadt – unterschiedlichen digitalen Strategien umgesehen. Bemerkenswert an Bochum sei, dass es sein Augenmerk nicht allein auf technische Aspekte wie etwa digitale Messtechniken lege, sondern Beteiligungsformate entwickle und die Auswirkungen der Modernisierung etwa auf personelle Ressourcen berücksichtigt. Gut möglich sei in Zukunft ein gemeinsames Projekt von Stadt und Institut.

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CAIS zieht 2023 ins Technologiequartier nach Querenburg

So wie Bieber und seine Mitstreiter gerade dabei sind, ihre Forschung aufzubauen, ist das gesamte CAIS noch in der Entwicklung. Nächstes Jahr wird es von der Universitätsstraße 104 in Weitmar zur Konrad-Zuse-Straße im Technologiequartier in Querenburg umziehen. „Dort werden wir optimale Bedingungen haben“, frohlockt Institutsdirektor Prof. Michael Baurmann.