Bochum/Witten/Hattingen. 40 Kanadagänse sind am Kemnader See tot aufgefunden worden. Daraufhin folgten umfassende Untersuchungen. So ist der aktuelle Stand.

40 tote Kanadagänse sind vor etwas mehr als einer Woche am Kemnader See gefunden worden. Seitdem läuft die Suche nach der Ursache. Weitere tote Tiere wurden seit vergangener Woche nicht gefunden.

Tote Kanadagänse: Noch gibt es keine konkreten Ergebnisse

„Noch gibt es keine konkreten Hinweise, die das Geschehen eindeutig erklären“, sagt Lisa Radtke, Sprecherin des Ennepe-Ruhr-Kreises. Dieser hat das Friedrich-Löffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) damit beauftragt, Proben der Kadaver und des Wassers zu untersuchen.

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Radtke: „Ein Seuchengeschehen kann zunächst ausgeschlossen werden, da die Untersuchungen auf Vogelgrippe und auch Newcastle-Disease negativ verliefen.“ Zur Erklärung: Letzteres ist eine hochansteckende Viruskrankheit von Hühnern und Puten, aber auch andere Vogelarten sind empfänglich, können das Virus in sich tragen, verbreiten und unter Umständen auch selbst erkranken.

Auch die Ergebnisse der Beprobungen der Wasserzu- und -abläufe seien ohne Auffälligkeiten gewesen, so die Sprecherin des Ennepe-Ruhr-Kreises weiter. Das LANUV, der Ruhrverband und das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) hatten verschiedene Messungen durchgeführt. „Hier wurde zum Beispiel auf Phosphat und Stickstoffgehalte getestet und die pH-Werte der Gewässer untersucht“, so Radtke.

Im Wasser wurde eine geringe Konzentration an Blaualgen nachgewiesen

Bereits vergangene Woche wurde bekannt, dass im See Blaualgen nachgewiesen wurden – allerdings nur in geringer Konzentration. Zudem können sie nicht sicher „mit dem Tod der Tiere Verbindung gebracht werden, da die vorgefundene Art nicht sehr toxisch ist und die Mengen nur gering sind“, so die Kreissprecherin.

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Eine Untersuchung auf Botulismus seitens des Friedlich-Löffler-Instituts stehe noch aus. Da diese sehr aufwendig sei, wird erst in mehreren Tagen mit einem Ergebnis gerechnet.

Eine gute Nachricht gibt es aber: Seit letzter Woche wurden keine neuen toten Tiere mehr gefunden. „Der See wird aber die ganze Woche noch behördlich intensiv bewacht, täglich untersucht und auch mit dem Boot befahren“, sagt Radtke.