Bochum/Witten/Hattingen. Nachdem am Kemnader See 40 tote Kanadagänse abtransportiert wurden, gibt es erste Ergebnisse der Untersuchungen. Was die Ursache sein könnte.

Nachdem am Kemnader See 40 tote Kanadagänse abtransportiert wurden, haben die Wasserproben erste Ergebnisse gezeigt. „Im Wasser wurden Blaualgen festgestellt“, teilt Ingo Niemann, Sprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises, mit. Ob diese für den Tod der rund 40 Gänse verantwortlich sind, kann derzeit allerdings noch nicht gesagt werden.

Tote Kanadagänse am Kemnader See: Die mögliche Ursache

Parallel laufen derzeit deshalb Untersuchungen, ob gegebenenfalls ein anderes Bakterium – Stichwort Botulismus – für das Sterben der Tiere verantwortlich ist. „Bis hier Ergebnisse vorliegen, wird es noch dauern“, so Niemann vom Ennepe-Ruhr-Kreis. Sobald Ergebnisse vorliegen, würden diese umgehend veröffentlicht.

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Der Sprecher erklärt weiter: „Botulismus ist mit Blick auf Trockenheit und Temperaturen eine mögliche Ursache.“ Die Regenfälle der vergangenen Tage würden, wenn es Botulismus die Ursache war – ein weiteres Auftreten unwahrscheinlich werden lassen.

Auch Blaualgen entstehen besonders im Sommer – durch Temperaturen, viel direkte Sonne und wenig Wind. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Arten. „Viele Blaualgen sind harmlos“, erklärt Diplom-Biologe Richard Köhler von der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet. Auch er bestätigt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh sei zu beurteilen, ob die Blaualgen für den Tod der Kanadagänse verantwortlich sein könnten.

Wittener Feuerwehr transportierte Kadaver der Tiere ab

Erst am Montag (19.) hatte die Wittener Feuerwehr die Kadaver der Tiere abtransportiert. Dazu mussten die Einsatzkräfte mit Booten auf eine kleine Insel unweit der A 43-Brücke fahren; dort waren die Tiere verendet. Die Stadt hatte am Freitagnachmittag über den rätselhaften Fall informiert.

Das Friedrich-Löffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz sind zurzeit noch damit befasst, Proben der Kadaver und des Wassers zu untersuchen.

Nicht alle Untersuchungen erfolgen in NRW

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„Die Tierkadaver werden nun hinsichtlich der Ursache untersucht. Dabei können Bakterien, Viren oder auch toxische Substanzen in Frage kommen. Nicht alle Untersuchungen können direkt in NRW erfolgen, deshalb wurde das Friedrich-Löffler-Institut hinzugezogen. Es liegen momentan noch keine gesicherten Ergebnisse vor“, heißt es vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV).

Es hat am Freitag zusätzlich Gewässer- und Abwasserproben entnommen und wird diese auf chemische Auffälligkeiten untersuchen. „Sobald es Ergebnisse gibt, wird das LANUV an die Behörden vor Ort berichten, damit Maßnahmen ergriffen werden können“, so das Amt weiter.