Bei den Maskenkontrollen schieben Ordnungsamt Bochum und Bogestra die Verantwortung hin und her. Dabei sollten sich beide an einen Tisch setzen.
Redakteurin Verena Lörsch kommentiert die Debatte um Maskenkontrollen in Bochums ÖPNV:
Das Bochumer Ordnungsamt hat die Bogestra an ihre Verpflichtung erinnert, die Maskenpflicht zumindest stichprobenartig zu kontrollieren. Das war zu erwarten. Auch Berichte aus Gelsenkirchen deuten darauf hin, dass Bogestra und Stadt die Verantwortung für die Maskenkontrollen hin- und herschieben. Das bestätigen auch mehrere Fahrgäste, die sich in den vergangenen Monaten mit ihren Anliegen an unsere Redaktion gewandt haben. Einen „weit überwiegenden Teil“ an Fahrgästen, die sich an die Maskenpflicht hält, können diese Bürgerinnen und Bürger nicht bestätigen. Wer regelmäßig Bus und Bahn in Bochum nutzt, weiß: In jeder Straßenbahn und beinahe jedem Bus sitzen Maskenverweigerer. (Lesen Sie hier: Maskenkontrolle –Bogestra und Ordnungsamt schieben Verantwortung sich gegenseitig zu)
Maskenkontrollen allenfalls symbolischen Charakter
Eine Tatsache, gegen die viele Bus- und Bahnfahrer und -Fahrerinnen nicht vorgehen – ob aus Angst vor einer Eskalation des Konflikts oder aufgrund des Zeitdrucks in ihrem engen Fahrplan. Die offenbar wöchentlich gemeinsam mit dem Ordnungsamt stattfindenden Kontrollen haben allenfalls symbolischen Charakter. Von einer tatsächlichen Durchsetzung der Maskenpflicht kann keine Rede sein. Dass asthmakranke und ältere Fahrgäste selbst mit Fahrern diskutieren oder Maskenverweigerer konfrontieren müssen, ist nicht hinnehmbar.
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Statt die Verantwortung weiter hin- und herzuschieben, sollten sich die Verantwortlichen von Bogestra und Ordnungsamt mit dem Beginn des dritten Pandemie-Herbstes an einen Tisch setzen und ihre Maskenkontroll-Strategie überarbeiten. Die vielen Bochumerinnen und Bochumer, die bei Angst vor Ansteckung nicht auf ein anderes Verkehrsmittel ausweichen können, haben ein Recht darauf.