Bochum-Stiepel. Die Haarstraße in Bochum-Stiepel erhält einen neuen Verlauf. Allerdings nur auf einem kleinen Stück. Mehr geht nicht – zum Bedauern der Stadt.

Lange Zeit war es ruhig um die Haarstraße in Bochum-Stiepel. Nun tut sich dort wieder was. Die Verbindung zwischen Königsallee/Kosterstraße und Ruhr-Universität/Kemnader See wird in ihrem Verlauf geändert. Allerdings nur auf einem ziemlich kleinen Teilstück. Die Stadt Bochum würde dort gerne umfangreicher aktiv werden, doch sie kann es (noch immer) nicht.

Stadt Bochum verlegt Straße – auf einem Mini-Abschnitt

„Ich kann Ihnen ein Stückchen Haarstraße anbieten, auf dem wir die Situation verbessern und neue Eigentümerverhältnisse schaffen können“, kündigte Christoph Matten vom Tiefbauamt zu Beginn seiner Präsentation vor der Bezirksvertretung Bochum-Süd an. In vielen Teilen dort sei das leider noch immer nicht möglich, bedauert er. Doch hier, in besagtem Bereich, könnte die Stadt jetzt aktiv werden, denn sie konnte Eigentum erwerben.

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Auf Höhe der Hausnummer 21 (Gathmann Forst- und Gartentechnik) wird die Fahrbahn verschwenkt. „Der Eigentümer des Grundstückes möchte vor seinem Gebäude Parkplätze anlegen“, teilt die Stadt mit. „Dazu muss die Straße nach Süden verlegt werden.“ In mehreren Gesprächen sei zwischen dem Eigentümer und dem Tiefbauamt die Planung vereinbart worden.

Stadt Bochum strebt auf der Haarstraße „geordnete Verhältnisse“ an

Diese sieht eine Verlegung der Straße um vier Meter nach Süden hin vor. Der Bogen wird lediglich eine Länge von 43 Metern haben. Der Gehweg wird ebenfalls verschoben und um einen halben auf zwei Meter verbreitert. Als Abgrenzung zur Fahrbahn werden, wie bereits heute schon vorhanden, eine Markierung aufgebracht und Feuerwehrpfosten eingebaut. Auch die Beleuchtung werde erneuert, so Christoph Matten. Bauliche Eingriffe ins Grün könnten gut ausgeglichen werden. Es müssen laut Stadt Teile einer Hecke und ein Baum entfernt werden.

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Die Gesamtkosten betragen ca. 75.000 Euro, der Eigentümer des Grundstückes übernimmt der Stadt zufolge 25.000 Euro der Baukosten. Die verbleibenden 50.000 Euro werden von der Stadt finanziert. Nach Möglichkeit noch in diesem Jahr soll die Baumaßnahme umgesetzt werden.

Gerne würde die Stadt noch weitere bauliche Veränderungen an der Haarstraße vornehmen. „Ideen haben wir viele“, sagt Christoph Matten, der versichert: „Haben wir die Möglichkeit, neue Lösungen zu finden, dann machen wir weiter.“ Ziel sei es, auf Dauer geordnete Verhältnisse zu bekommen.

Das ist nämlich nicht der Fall und sorgte in der Vergangenheit für viel Ärger. Mit der Folge, dass die Stadt die Verkehrsführung auf der Haarstraße komplett änderte. Diese ist in Richtung Ruhr-Universität/Kemnader See ab der Hälfte seit 2016 eine Sackgasse, nur von der Surkenstraße aus kommend ist die Durchfahrt noch möglich.

Stadt Bochum wollte Haarstraße ausbauen und zur Kreisstraße machen

Damit wollte die Stadt einen Rechtsstreit mit einem Eigentümer beenden. Weil dieser einen Pachtvertrag gekündigt hatte, blieb an der schmalsten Stelle der Haarstraße nur eine Breite von 4,15 Metern übrig – laut Verwaltung zu wenig für Begegnungsverkehr. Also sah man sich zum Handeln gezwungen. Ursprünglich wollte man die Straße ausbauen und zur Kreisstraße hochstufen. Daraus wurde nichts.

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Die Idee, eine neue Verbindung von der Haarstraße zur Surkenstraße über die Felder zu bauen, verwarf die Stadt wieder: Zu teuer (bis zu 2,7 Millionen Euro), nicht umweltverträglich (Durchschneiden des Landschaftsschutzgebietes) und letztlich auch gar nicht möglich, weil sich auch für diesen Fall Eigentümer weigerten, die dafür nötigen Grundstücke zu verkaufen.