Bochum. Der Verein „Tiere in Not“ in Bochum bangt um seine Existenz. Spendengeld fehlt an allen Ecken und Ende. Die Existenz ist gefährdet.
„Verein ,Tiere in Not’ gerät selber in Notlage“, titelte die WAZ im vergangenen Januar. Es ging um erhebliche Spendenrückgänge durch Corona. Jetzt, im August, hat sich die Lage weiter dramatisch verschlechtert. „Unsere Rücklagen sind verbraucht und ich sehe die Existenz des Vereins gefährdet“, sagt der langjährige Geschäftsführer Gerhard Kipper. „So schlimm war es noch nie.“
Der Verein mit Sitz in einem Mehrfamilienreihenhaus an der Castroper Straße besteht seit 20 Jahren. Er kümmert sich vor allem um Katzen, aber auch um kleine Wildtiere wie etwa Eichhörnchen-Babys. Zehntausenden Tieren hat der Verein schon geholfen, viele vor dem Tod bewahrt.
Der Ukraine-Krieg und die Verteuerungen haben die Spendensituation dramatisch verschärft
Der Verein erhält keine öffentlichen Mittel, nur Unterstützungen des „Bundes deutscher Tierfreunde“ sowie Spenden von Firmen und Privatleuten, meist älteren Damen. Bereits wegen der Corona-Krise waren viele Zuwendungen weggebrochen, der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Kostensteigerungen in fast allen Lebensbereichen haben die Spendenbereitschaft noch zusätzlich geschwächt. Es herrsche, so Kipper zur WAZ, „eine allgemeine Verunsicherung“.
Hinzu käme, dass die Geldauflagen, die die Justiz Straftätern aufbrumme und die dann dem Verein zugutekämen, nur noch Kleinbeträge von 50 bis 100 Euro seien. Früher sei dies mehr gewesen.
„Wir sind erstmals seit der Gründung verzweifelt über die Lage.“
Versorgung der Tiere ist „kaum noch gesichert“
Zurzeit werden 28 Katzen und 36 Katzenbabys in Flaschenaufzucht auf den Stationen an der Castroper Straße versorgt. Hinzu kommen 51 wildlebenden Katzen in vier Katzenkolonien. Dies aber sei „kaum noch gesichert“.
Bei externen Helfern werden über den Verein auch 62 Eichhörnchen-Babys mit der Flasche aufgezogen.
Futterspenden seien genug da, sagt Kipper. Kein Tier müsse hungern. Aber mangels Geld würden die medizinische Versorgung und die Betreuung „am seidenen Faden hängen“.