Bochum-Langendreer. Bürgerinitiative und Grüne im Bochumer Osten fordern den Freibad-Erhalt in Langendreer. Die Ersatzpläne „Urban Blue“ lehnen sie ab.

Die Bürgerinitiative „Das Freibad Langendreer darf nicht ‚baden‘ gehen!“ fordert den Erhalt des Schwimmbades. Die Ersatzpläne „Urban Blue“ der Wasserwelten für das Freibad Langendreer lehnt die Bürgerinitiative ab. „Wir benötigen in Bochum keinen eintrittspflichtigen Wasserspielplatz.“

Kritik an Wasserwelten und Stadt Bochum

Weiter sagt Michael Lange für die Initiative: „Die Menschen im Bochumer Osten und in Wattenscheid wollen ihre Freibäder behalten. Das haben zusammen inzwischen fast 13.200 Bürger in zwei Petitionen zum Erhalt der Bäder bekundet.“ Den scheibchenweise bekannt gemachten Informationen könne man inzwischen entnehmen, dass es lediglich finanzielle Gründe seien, die zur Schließung führen sollen.

Bürgerinitiative sammelt weiter Unterschriften in Bochum-Langendreer

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„Alle von der Bürgerinitiative angeführten Gründe nicht finanzieller Natur (soziale, klimatische, kulturelle) werden von den Verantwortlichen vom Tisch gefegt. Schon jetzt zeigt sich, dass bei großer Hitze, die durch den Klimawandel häufiger auftreten wird, die vorhandenen Freibäder (Werne) nicht ausreichen werden und chaotische Parkplatzprobleme entstehen.“

Die Bürgerbeteiligung der Wasserwelten zum Freibad Langendreer habe sich „als ein Ritual entpuppt, das man abarbeitet, was aber keine Auswirkung auf die bereits getroffenen Entscheidungen hat“. Das Gespräch der Bürgerinitiative mit dem Wasserwelten-Geschäftsführer Müller sei völlig ohne Ergebnis geblieben. Man lasse sich aber weiterhin nicht entmutigen. „Wir machen weiter“, erklärt Anja Tillmann, „ab dem 2. Juli sammeln wir Unterschriften vor dem Freibad in Langendreer. Wir spüren starken Rückhalt in der Bevölkerung“.

Viele Unterschriften wurden schon für den Erhalt des Freibades in Bochum-Langendreer gesammelt.
Viele Unterschriften wurden schon für den Erhalt des Freibades in Bochum-Langendreer gesammelt. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Kritik auch der Grünen im Bochumer Osten

Auch die Grünen im Bochumer Osten üben Kritik: „Bisher wird die Verantwortung für die beabsichtigte Schließung des Freibades hin- und hergeschoben, kaum werden Fakten bekanntgegeben und die Bemühungen eines ganzen Stadtbezirks kaum zur Kenntnis genommen. Wir sind dieses Versteckspiel inzwischen leid.“

Zuletzt habe der Oberbürgermeister auf ein Anschreiben der Initiative noch antworten lassen, dass „für die operativen Themen nicht der Aufsichtsrat zuständig ist, sondern es handelt sich um eine Angelegenheit der Geschäftsführung der Wasserwelten“. Die Grünen betonen aber: „Die Wasserwelten führen die Schließung des Freibads allerdings auf Beschluss des Aufsichtsrates (Vorsitzender: Eiskirch) der Stadtwerke Holding durch, wie deren Geschäftsführer Müller der Delegation der Freibad-Initiative vor Tagen erklärte.“

Freibad-Erhalt in Bochum-Langendreer gefordert

Der Aufsichtsrat habe bei seinem Beschluss zur Freibad-Schließung leider dem Votum der rot-grünen Ratsmehrheit unter Führung von Thomas Eiskirch folgen müssen. „Dieser Ratsbeschluss war allerdings, wie in der Ratssitzung u.a. von Grünen-Fraktionssprecher Pewny entschuldigend angeführt, nur als Empfehlung an den Aufsichtsrat gedacht.“ Detlef Kühlborn, Fraktionssprecher der Grünen in der Bezirksvertretung Ost: „Dieses Versteckspiel um die Schließung des Freibads Langendreer sollte der Oberbürgermeister endlich beenden und mitteilen, dass er von Anfang an diese Entscheidung so wollte.“ Er solle erklären, warum das Freibad geschlossen wird „oder noch besser diese Entscheidung zurücknehmen“.