Bochum. Eine neue Inklusionsbeauftragte will Hürden für Menschen mit Behinderung beiseiteräumen. Dafür gibt es bestimmte Stellschrauben.

Ab sofort ist Melina Altenkamp als Inklusionsbeauftragte bei der Stadt Bochum für alle Themen rund um die Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen zuständig. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), der auch der für Inklusion zuständige Dezernent ist, unterstrich: „Inklusion ist ein Thema, das sich überall wiederfindet und nicht nur auf einen Bereich beschränkt bleibt.“

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Es geht dabei um ganz konkrete Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen. Etwa wie der Zugang zu den Bädern der Wasserwelten für alle möglich gemacht werden kann, aber auch um Strukturen, die sowohl innerhalb der Stadtverwaltung als auch für die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt zu schaffen sind.

Leichte Sprache als wichtiger Bestandteil der Inklusion

Ein zentrales Thema dabei ist der Komplex „Leichte Sprache“. Es geht darum, den Service und die Dienstleistungen der Stadtverwaltung auch für Menschen nachvollziehbar und verständlich zu transportieren, die aus ganz unterschiedlichem Hintergrund, die deutsche Sprache nur eingeschränkt lesen oder aktiv verwenden können.

Was sind nun aber die konkreten Aufgaben einer Inklusionsbeauftragten? Melina Altenkamp, die bereits seit elf Jahren bei der Stadt arbeitet, auch schon zum Thema Inklusion, erläutert. „Wir versuchen, etwa schon im Vorfeld zu erkennen, wo etwa bei den digitalen Angeboten der Stadt besser in leichter Sprache kommuniziert werden kann.“

So werde derzeit ein bestimmtes Symbol vorbereitet, über das die Menschen direkt über die Homepage der Stadt zu den Angeboten in leichter Sprache geleitet werden. Diese liegen nämlich nicht nur in mittlerweile über 20 Broschüren aus den verschiedensten Bereichen, wie den Bürger- und Familienbüros oder „Was tun im Notfall“ vor, sondern sind auch im Netz abrufbar.

Finnen als Gäste bei „Olympic World Games“

Als Inklusionsbeauftragte kümmert sich Melina Altenkamp zudem um langfristige Projekte. Wenn etwa in ziemlich genau einem Jahr im Juni 2023 die „Special Olympics World Games“, die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung, in Berlin steigt, werden auch rund 170 deutsche Städte als Gastgeber für die Sportlerinnen und Sportler fungieren. Nach Bochum werden die Finnen kommen. „Hier geht es darum, schon jetzt zu schauen, wo gibt es da Barrieren“, so Altenkamp.

Zu erreichen ist die Inklusionsbeauftragte per Mail unter inklusionsbeauftragte@bochum.de. Sie leitet Anregungen weiter, die dann von den jeweils zuständigen Fachämtern bearbeitet werden. Die meisten Broschüren liegen übrigens in den Bürger- und Familienbüros aus. Dort gibt es auch die Infos zu weiteren Veröffentlichungen in leichter Sprache.