Bochum. Am Ende des Bermudadreiecks entwickelt Bochum eine spannende Innenstadtfläche mit Hotel, Büros und Park. Jetzt gibt es auch einen Straßennamen.
Die Gegend ist historisch bedeutsam und gehört perspektivisch zu einer der spannendsten in der Bochumer Innenstadt. Nur mit dem Namen dürften die meisten fremdeln: Citytor Süd. Das dürfte jetzt vorbei sein. Denn: Die Fortsetzung des Bermudadreiecks am unteren Ende der Kortumstraße wird künftig einen eigenen, griffigen Namen haben.
„Am Kulturgleis“ soll Zukunft und Geschichte verbinden
„Am Kulturgleis“ heißt die Straße vor den Kulturstätten Riff („Die Bermudahalle“) und Rotunde künftig. Sie wird auch die Adresse des „Because“-Projekts der Landmarken AG sein, die dort Bürogebäude errichtet. Das dazugehörige Hotel Prizeotel bekommt die Adresse Viktoriastraße 1. Hinter dem Komplex baut die Stadt einen Sport- und Freizeitpark. Von der ursprünglichen Idee, die Straße „Am Katholikentagsbahnhof“ zu taufen, sind Verwaltung und Politik abgekommen. Der Name sollte ursprünglich an den ehemaligen Hauptbahnhof erinnern, der wegen der Zerstörung des eigentlichen Hauptbahnhofs extra für den Katholikentag 1949 in Bochum gebaut wurde.
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Damit aber, so die Argumentation, würde es nur einen Blick zurück geben. Der Name „Am Kulturgleis“ erlaube gleichzeitig auch den Blick nach vorne. Beide Begriffe, Gleis und Kultur, sollen eine Klammer bilden. „Die Benennung gibt der Entwicklung der Fläche mehr Raum und gerade in Verbindung mit dem Bermudadreieck eine passende weitere Achse“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage.
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Fraktionen sprechen sich für Frauennamen aus
Anwärterliste ist lang
Frauen sind bei der Benennung von Straßen in Bochum deutlich unterrepräsentiert. Werden neue Straßen gebaut, können Politik und Bürger Vorschläge für deren Namen einreichen.
Etwa 500 Vorschläge für neue Straßennamen stehen auf der Anwärterliste im Amt für Geoinformation.
Die Mehrheit der Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses sind dem Vorschlag gefolgt. Allerdings gab es auch Alternativen, die nicht zuletzt auf dem „allgemeinen politischen Konsens“ basieren, bei der Benennung von Straßen Frauennamen stärker zu berücksichtigen. Die Fraktion von Die Partei/Die Stadtgestalter hatte die Namen Dr. Hildegard Hamm-Brücher und Dr. Christel Darmstadt vorgeschlagen; zwei Frauen, die sich für die gesamte Gesellschaft bzw. für die Stadtgesellschaft eingesetzt haben.
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Straßenabschnitt wird nach Maria Brück benannt
Am Ende gibt es einen kleinen „Kompromiss“. Die „Hauptstraße“ inklusive einer kleinen Stichstraße zwischen dem Landmarken-Gebäudeensemble und dem hinteren Bereich des Areals heißt künftig „Am Kulturgleis“. Die Verlängerung am Ende nach Westen wird Maria-Brück-Straße heißen. Maria Brück zählte 1919 zu den ersten weiblichen Stadtverordneten in Bochum.
Beschlossen wurde außerdem, dass die nächste bedeutende Straße in Bochum nach Helene Weber benannt wird. Sie war eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“.