Bochum/Hattingen. Noch dicker als befürchtet sind die Verluste der Bogestra im Geschäftsjahr 2021 ausgefallen. Und viel rosiger sieht es 2022 auch nicht aus.

Dass die Corona-Pandemie der Bogestra auch das Jahr 2021 verhagelt hat, ist lange bekannt. Spitz abgerechnet sind die Geschäftszahlen aber sogar noch unbefriedigender verlaufen – ausgerechnet im Jubiläumsjahr (125 Jahre). Statt wie Ende Dezember festgestellt 79 Millionen Euro, beläuft sich das Defizit nun sogar auf 80,8 Millionen Euro. Den größten Batzen davon muss die Stadt Bochum stemmen. Ursprünglich kalkuliert hatte das Verkehrsunternehmen mit einem Verlust von 67,3 Millionen Euro,

7,7 Millionen Fahrgäste weniger als 2020

72,71 Prozent hält Bochum an der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG – dementsprechend groß ist der Anteil an den Verlusten. Mit etwa 58,7 Millionen aus dem Haushalt stützt die Stadt das Verkehrsunternehmen.

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„Für das Geschäftsjahr 2021 hatten wir insbesondere durch flächendeckende Impfungen eine weitgehende Erholung der Corona-Situation und dadurch steigende Fahrgastzahlen erwartet“, heißt es im Lagebericht des Unternehmens. Dennoch seien diese um 7,7 Millionen (6,86 Prozent) auf 104,1 Millionen gesunken. Zum Vergleich: 2019 noch 143,4 Millionen Fahrgäste die Busse und Bahnen der Bogestra genutzt.

23,3 Millionen Euro aus dem Rettungsschirm

Die Umsätze blieben weit hinter den Erwartungen zurück: Knapp 111,3 Millionen Euro hat das Verkehrsunternehmen eingenommen, davon aus dem Ticketverkauf für Straßenbahnen 37,2 Millionen Euro und für Busse 50,2 Millionen Euro.

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Abgemildert haben die Folgen der Corona-Pandemie noch eine kräftige Finanzspritze aus dem Corona-Rettungsschirm. 23,3 Millionen Euro hat die Bogestra diesmal erhalten, im Vorjahr waren es lediglich 18,3 Millionen Euro.

Defizit in diesem Jahr wird mit 68,3 Millionen Euro beziffert

Die mittelfristige Zukunft bezeichnet das Unternehmen in seinem Prognosebericht als „herausfordernd“. Für das laufende Geschäftsjahr geht es von Einnahmen in Höhe von 143,5 Millionen Euro und von einem Defizit in Höhe von 68,3 Millionen Euro aus. Es ist aber überzeugt: „Mittel- und langfristig wird der Trend zur Nutzung von klimafreundlichen Verkehrsmitteln weiterhin deutlich zunehmen.“

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