Bochum-Wiemelhausen. Die DJK Teutonia Ehrenfeld bekommt einen neuen Sportplatz. Der war auch bitter nötig, denn zuletzt war der Fußballclub kaum konkurrenzfähig.

Seit zwei, drei Wochen schon ist der Kunstrasen der DJK Teutonia Ehrenfeld in Bochum-Wiemelhausen fertig. Gespielt werden darf auf dem neuen Sportplatz aber noch nicht, auch wenn es den Kickern in den Füßen juckt. „Wir müssen noch die offizielle Einweihung am Freitag abwarten“, sagt Ralf Dören, der Vorsitzende der Fußballabteilung. „Aber wir haben jetzt so lange gewartet, da schaffen wir das auch noch.“

Bochum: Neuer Sportplatz beendet jahrzehntelange Leidenszeit

Hinter der DJK Teutonia Ehrenfeld liegt nämlich eine jahrzehntelange Leidenszeit. „Wir hatten hier immer nur einen Naturrasenplatz ohne Flutlicht“, erklärt Dören. Das führte dazu, dass die Mannschaften in den dunklen Wintermonaten zum Training immer auf die Sportplätze anderer Vereine ausweichen mussten. Seit Anfang der 60er Jahre spielt Teutonia an der Wohlfahrtstraße 15. „Und nun ist es das erste Mal, dass wir die Sportanlage das ganze Jahr über nutzen können“, freut sich Dören.

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Der Zustand vorher sei im Grunde untragbar gewesen, sagt der 63-Jährige, der seit 1968 Mitglied von Teutonia ist. „Durch das ständige Ausweichen auf unterschiedliche andere Plätze haben sich die Mannschaften untereinander in den Wintermonaten kaum gesehen. Das ist für den Zusammenhalt im Verein natürlich nicht förderlich.“

Teutonia Ehrenfeld: Ohne Kunstrasen heute kaum noch konkurrenzfähig

Auch sei man heutzutage ohne Kunstrasen kaum noch konkurrenzfähig, weiß Ralf Dören. „Viele Eltern melden ihre Kinder nicht bei Vereinen mit einem Ascheplatz an, weil sie nicht wollen, dass sie dreckig werden. Und auch die älteren Fußballer sind durch die guten Voraussetzungen bei anderen Vereinen so verwöhnt, dass ein Kunstrasen mittlerweile schon Pflicht ist für ein Engagement.“

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„Umso schöner, dass nun auch wir einen Kunstrasen haben“, freut sich Hajo Romahn, der Vorsitzende des Gesamtvereins. Er selbst sei Tischtennisspieler und doch merke er, „wie gut diese Entwicklung unserem Verein tut“. Sein Dank gilt nicht nur der Stadt, sondern vor allem auch seinem Vorstandskollegen Ralf Dören, der sich um das Projekt Kunstrasen gekümmert hat. „Er hat da so viel Energie reingelegt – ganz toll.“

Neuer Kunstrasen in Bochum: Großes Fest zur Einweihung

Was es heißt, als Verein einen Kunstrasen vorweisen zu können, hat Teutonia Ehrenfeld schon jetzt erfahren – dabei ist noch kein Ball über das neue Grün gerollt. „Es gibt schon erste Anfragen von interessierten Spielern“, berichtet Ralf Dören. „Und auch einige Eltern haben sich gemeldet.“

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Vor allem in die Jugendarbeit will der Verein nun viel Arbeit investieren. „Jetzt herrscht endlich Wettbewerbsgleichheit zwischen unseren benachbarten Vereinen wie Concordia Wiemelhausen und Weitmar 45, die schon länger über Kunstrasen verfügen“, sagt Dören. „Zwei Minikicker-Mannschaften befinden sich im Aufbau. Und vielleicht bekommen wir für die nächste Saison auch eine A- und eine B-Jugend zusammen.“ Weitere Jahrgänge sollen folgen.

Fußballplatz ganz ohne „Schnickschnack“

Schon die „nackten“ Zahlen zum neuen Kunstrasenplatz von Teutonia Ehrenfeld beeindrucken: 2100 Kubikmeter Boden wurden abgetragen, 5100 Tonnen Tragschichtmaterial für Wege und Fußballplatz bewegt, 7072 Quadratmeter Kunstrasen verlegt.

Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten ist die Sportplatzanlage Wohlfahrtstraße komplett neugestaltet. Entstanden ist ein feines Kunstrasenspielfeld mit moderner LED-Beleuchtung. Die Bauzeit betrug zehn Monate, die Kosten 1,3 Millionen Euro.

Der Fußballverein freut sich über einen neuen Platz „ohne Schnickschnack“. Gerne hätte man noch angrenzend ein Kleinspielfeld gehabt als Ersatz für den weggefallenen kleinen Ascheplatz, gesteht Ralf Dören, der Vorsitzende der Fußballabteilung. Aber dass es nun anders kam, stört niemanden so wirklich. Denn so oder so ist es viel besser als vorher.

Im Seniorenbereich sieht es dagegen ganz gut aus. Zu den drei Herren-Teams (die Erste spielt Kreisliga A, die anderen spielen beiden in der C), den Alten Herren mit einem Kader von 40 Spielern und der Walking-Football-Truppe (20 Spieler) kommt nun erstmals auch eine Damenmannschaft hinzu. Für diese wird noch ein Trainer gesucht, ebenso für den Jugendbereich. Kontaktdaten gibt es auf der Internetseite von Teutonia.

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Zur Einweihung des neuen Sportplatzes veranstaltet die DJK Teutonia Ehrenfeld am Freitag, 10. Juni, ab 16.30 Uhr ein großes Fest. Nach der offiziellen Freigabe durch OB Thomas Eiskirch (SPD) um 17 Uhr dürfen sich zunächst die Kinder auf einem Fußballparcours austoben, ehe um 19.30 Uhr das Eröffnungsspiel zwischen Teutonia und Arminia Bochum beginnt.

In der Not entsteht Freundschaft zwischen zwei Fußballvereinen

Der Gegner habe früh festgestanden, sagt Ralf Dören: „Die haben uns während der Bauzeit im zurückliegenden Jahr so toll bei sich aufgenommen, da war es keine Frage, dass wir das erste Spiel gegen Arminia bestreiten. Zwischen den Vereinen hat sich eine richtig gute Freundschaft entwickelt.“ Da hatte der Kunstrasen also noch einen positiven Nebeneffekt.