Bochum. Wenn Spielfelder besondere Abmessungen haben, müssen sich auf ihnen kickende Teams darauf einstellen. Dabei entwickeln sich besondere Taktiken.
In Bochum gibt es auf 60 Anlagen insgesamt 101 Sportplätze (Großspielfelder). Die meisten davon werden laut Sportstättenbedarfsplan der Stadt Bochum vom Fußballbetrieb eingenommen – egal ob Asche, Naturrasen oder Kunstrasen den Untergrund bildet. Einige Fußballplätze fallen aufgrund ihrer ausgefallenen Maße auf. Ein Überblick.
Der längste Platz
Davon gibt es in Bochum zwei: den Rasenplatz an der Wohlfahrtstraße (DJK Teutonia Ehrenfeld) und den Kunstrasenplatz an der Wielandstraße (DJK Arminia Bochum). Beide haben eine Länge von 110 Metern. Die meisten anderen Fußballplätze bewegen sich zwischen 100 und 105 Metern. „Ich habe schon mal bemerkt, dass wir einen sehr großen Platz haben. Mir selbst ist aber noch nie aufgefallen, dass ein Spiel dadurch einen anderen Verlauf bekommt. Wir haben die Räume, die wir nutzen können. Uns fällt dagegen schon auf, wenn wir auswärts auf einem sehr kleinen Platz spielen“, sagt Mike Röslert, Spielertrainer von Arminia Bochum.
Der breiteste Platz
Der liegt am Hillerberg, auf dessen Rasen spielt der BV Hiltrop. Kein anderes Fußballfeld der Stadt ist breiter als 71 Meter. Hiltrops Trainer Detlef Vogel glaubt nicht, dass seine Elf dadurch einen Vorteil hat. „Die zwei oder drei Meter machen keinen Unterschied. Heutzutage ist der Fußball ohnehin so taktisch geprägt, dass die komplette Mannschaft verschiebt“, sagt Vogel. Vor 20 Jahren sei der Unterschied spürbarer gewesen. „Da hat bestimmt der ein oder andere Außenspieler gesagt, dass er auf seiner Position mehr Platz hatte“, denkt der Trainer. Speziell vorbereiten kann er seine Mannschaft nicht. Denn das Training findet oft an der Hiltroper Straße statt, wo der Platz schmaler ist.
Die meisten Quadratmeter
Ein langer und gleichzeitig breiter Platz ist der Rasen am Lewacker, auf dem die SG Linden-Dahlhausen sowie Amac Spor Dahlhausen kicken. 108 Meter misst die Längsseite, 70,2 Meter die Breitseite. Auf diesem Fußballplatz ist also viel Kondition gefragt und eine Mannschaft kann ihr Spiel entfalten. Von der erlaubten Obergrenze ist der Platz aber noch weit entfernt. Die liegt bei einer Länge von 120 Metern und einer Breite von 90 Metern. Dazwischen gibt es Spielraum. Die Torauslinie darf aber nie länger als die Seitenauslinie sein.
Der kürzeste/schmalste Platz
Zwei Ausreißer nach unten hat der Rasenplatz an der Eifelstraße, auf dem der SC Union Bergen zuhause ist. Mit einer Länge von nur 79,9 Metern und einer Breite von 49,9 Metern hat er außerdem die wenigsten Quadratmeter und ist zu klein für Spiele ab der C-Jugend. Mindestmaße eines Fußballfeldes liegen bei 45 Meter Breite, die vorliegen würden, und 90 Meter Länge. Bis zur D-Jugend wird der Platz genutzt, darüber hinaus zu Trainingszwecken.
Lang und schmal
Das trifft auf den Ascheplatz an der Hasenwinkeler Straße zu. Der CSV Linden sowie Adler Dahlhausen kennen das schmale Geläuf am besten. Es ist nur 58,7 Meter breit, dafür aber 101,6 Meter lang. Was Vor- und Nachteile hat, wie Lindens Trainer Torsten Berger weiß: „Auf dem Ascheplatz muss ein Team weniger laufen. Dadurch, dass die Räume deutlich enger sind, entwickeln sich auf dem Platz Spiele, die viel im Mittelfeld entschieden werden. Sie sind intensiv, es kommt zu viel mehr Ballverlusten. Dazu kommt noch der holprige Untergrund.“
Durch die schmalen Maße hatte der CSV in Pokalspielen aber auch schon mal die Nase vorn, da die Gegner sich nicht zurechtfanden. „Sie brauchen manchmal erst eine Halbzeit lang“, erzählt Berger. Wenn Teams hinten dicht stehen, gelinge es auf dem Platz oft nur, durch die Mitte anzugreifen, da sonst die Räume fehlen.
Breit und kurz
Der Ascheplatz an der Markstraße ist zwar 68,3 Meter breit, aber mit 95,3 Meter ziemlich kurz. AFC Bochum und SV Steinkuhl, der seit 16 Heimpartien ungeschlagen ist, spielen dort. „Wir vermeiden lange Bälle, da uns gerade bei tief stehenden Teams der Raum fehlt. Stattdessen spielen wir kurze Pässe und können auf die Flügel ausweichen“, erzählt Steinkuhls Trainer Fait Toku.
Fußballspielen nach Maß