Beim Walking Football darf nicht gelaufen werden. Zielgruppe sind Männer und Frauen ab 50 Jahren. Der Sport ist ungewöhnlich aber anstrengend.
„Nicht laufen!“ heißt es immer wieder. Das hört man beim Fußball sonst nicht, aber an diesem Samstagmittag ist das eher die Regel. Denn der SV Waldesrand Linden hat mit Unterstützung der Awo Bochum und des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW) zum „Walking-Football“ ins WTC an der Isenbrockstraße geladen.
Bei dieser Variante des Fußballs gelten besondere Regeln. So darf der Ball beispielsweise nur zur Hüfte gespielt werden und es wird ausschließlich im Gehen gespielt.
Alte Altersgruppen sind willkommen
Gerichtet ist das Angebot speziell an Menschen über 50, wobei auch andere Altersgruppen willkommen sind. „Walking Football ist sehr gut für die Skelettmuskulatur, die mit dem Alter immer wichtiger wird“, erklärt Karl-Heinz Trockel, der an diesem Tag für den FLVW vor Ort ist. „Der demographische Wandel stellt Sportvereine vor Herausforderungen.“ Diese müssten sich umstellen, meint der 70-Jährige.
Im ersten Schritt geht es den Kooperationspartnern darum, die Sportart für die Zielgruppe und die Vereine bekannter zu machen. Neben der Vereinsentwicklung gehe es aber auch darum, Menschen am Ball und in den Vereinen zu halten, denn viele hörten ab einem gewissen Alter einfach auf, weiß Trockel. Aribert Ruhnau von Teutonia Ehrenfeld, der heute die Spielerinnen und Spieler in das Spiel eingeführt hat und auch selbst mitspielt, gibt ihm Recht. „Ich bin seit Kindesbeinen dabei und mir juckt es noch in den Füßen“, da sei Walking Football genau das Richtige.
Spiel funktioniert ohne Schiri
Um kurz nach zwölf geht es für die Spielerinnen und Spieler nach einer ersten Runde wieder aufs Spielfeld. Es ist zunächst ein ungewohnter Anblick. Der Ball wird frei. Die Gegner gehen so schnell wie möglich auf ihn zu. Der Zweikampf wirkt höflich, aber entschlossen zugleich. Zwischenzeitlich setzt dann doch jemand zum Laufen an, wird aber schnell von den Mitspielern zurechtgewiesen.
Zu einem Freistoß, der in so einem Moment eigentlich fällig wird, kommt es nicht, denn einen Schiri gibt es nicht. Man regelt alles unter sich. Nach rund zehn Minuten wirkt das Spiel gar nicht mehr so ungewöhnlich und man sieht den Spielern auch an, dass sie Sport machen. „Es macht viel Spaß, aber es ist auch wirklich anstrengend“, keucht Spielerin Katja Gronau in der Pause. Die erste Partie endet mit 11:8, die Revanche mit 5:3. Auch, wenn es hier vor allem um Spielspaß und Bewegung geht: Ein Ergebnis gehört beim Fußball eben dazu.
>>> INFO: Nächste Runde am 3. März
Der Ball rollt wieder: Am Samstag, 3. März, trifft sich die Generation 50+ erneut zu einer Runde „Walking Football“. Los geht’s um 10.30 Uhr mit einem lockeren Aufwärmprogramm, Anpfiff auf dem Kunstrasen ist dann um 11 Uhr im WTC Camp Sports, Isenbrockstraße 15.
Die Projektpartner SV Waldesrand-Linden, Awo Kreisverband Bochum und Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen setzen damit das stadtweit einmalige Fußballangebot fort.
Auch fußballbegeisterte Frauen sind willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos.