Bochum. Der Welterfolg von F. Scott Fitzgerald kommt in den Kammerspielen auf die Bühne. Mit fünf Schauspielern wird die wunderbare Geschichte erzählt.
Die schillernde Welt der 1920er Jahre mit ihrem ungehemmten Überfluss beschreibt F. Scott Fitzgerald in seinem Welterfolg „Der große Gatsby“. Mehrfach ist der Roman verfilmt worden, darunter betörend schön mit Robert Redford und zuletzt in furioser 3D-Optik mit Leonardo DiCaprio.
Einen etwas reduzierten „Gatsby“, der aber von einigem Reiz sein dürfte, gibt es ab Sonntag, 29. Mai, in den Kammerspielen zu sehen: Unter Leitung der jungen Regisseurin Zita Gustav Wende kommt Fitzgeralds Meisterwerk mit nur fünf Ensemblemitgliedern auf die Bühne. Die Titelrolle des exzentrischen Millionärs spielt Guy Clemens, auch die übrigen Rollen sind super besetzt: mit Anna Drexler (als Daisy), Konstantin Bühler, Alexander Wertmann und Jele Brückner.
Kollektive Arbeit
Zita Gustav Wende ist seit der Spielzeit 2020/21 als Regieassistentin am Schauspielhaus tätig. „Liebe / Eine argumentative Übung“, das Jele Brückner als Online-Solo im oberen Foyer zeigte, war ihre erste Bochumer Regiearbeit.
Ihr „Gatsby“ entsteht als kollektive Arbeit mit Sophia Profanter (Bühne) und Tanja Maderner (Kostüme).
Romanklassiker kommt in die Kammerspiele Bochum
Erzählt wird von Jay Gatsby, der es in kürzester Zeit vom mittellosen Kriegsveteranen zum steinreichen Playboy gebracht hat. Er schmeißt die größten Bälle, doch kaum einer weiß, wer er wirklich ist. Als der junge Nick Carraway im Haus nebenan einzieht, entdeckt er langsam Gatsbys Geheimnis: Denn dessen ganzer Pomp und all der Luxus sind nur vorgeschoben. In Wahrheit gehört sein ganzes Herz seiner Jugendliebe Daisy.
Opulente Geschichte mit nur wenigen Schauspielern
„Der Roman ist irre gut gebaut“, erzählt Zita Gustav Wende. „Oberflächlich ist es eine romantische Liebesgeschichte, aber darunter steckt etwas ganz Bitteres.“ Diese opulente Geschichte mit relativ wenigen Schauspielern zu erzählen, sei spannend: „Wir zeigen keine großen Feste mit Dutzenden Statisten, sondern konzentrieren uns lieber auf die Menschen. Denn das sind Menschen wie wir.“
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Zwischen den „goldenen 20ern“ und unserer Zeit entdeckt Angela Obst einige Parallelen: „Nicht erst seit ‚Babylon Berlin‘ steht diese Ära wieder hoch im Kurs“, erzählt sie. „Beide Zeiten eint eine Menge. Damals wie heute hat man das Gefühl, die Zeit für Partys ist vorbei, und jetzt macht sich langsam Katerstimmung breit.“
Dauer: ca. 90 Minuten. Premiere am 29. Mai. Wieder am 3. und 19. Juni. Karten 0234 33 33 55 55.