Bochum. Der Bochumer Maschinenbauer Eickhoff betreibt weltweit Geschäfte. Nun baut er auch Getriebe in der weiten Welt – in einer neuen Fabrik in Indien.
Die Bochumer Eickhoff-Gruppe produziert seit einigen Tagen Getriebe für Windkraftanlagen in Indien. Eickhoff Wind Asia, eine 100-prozentige Tochterfirma des Familienunternehmens, hat am ein neues Werk in Chennai eröffnet.
Werk in Indien ist ein „Riesenschritt“ für Bochumer Maschinenbauer
Das neue Montagewerk stärkt nach Angaben des Unternehmens seine Präsenz in Asien und ist, wie es heißt, „ein wichtiger Meilenstein der Wachstums- und Internationalisierungsstrategie“. Erst im Juli 2021 hatte der eigentliche Bau des 24.000 Quadratmeter großen Werks begonnen. Von dort wird Eickhoff auch industrielle Anwendungen liefern und individuell zugeschnittene Servicekonzepte anbieten.
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Begeistert zeigt sich Eickhoff-Geschäftsführer Ulf Achenbach von dem Tempo des Fabrikbaus und von der Energie, die vom neuen Standort ausgeht. „Für uns ist das ein Riesenschritt. Die Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten hat bei Eickhoff schon früh eine wichtige Rolle gespielt und ist fester Bestandteil unserer Unternehmensgeschichte und DNA. Mit dem neuen Montagewerk in Indien haben wir nun einen zentralen Meilenstein in einem sehr wichtigen Wachstumsmarkt erreicht.“
Bis zu 1500 Getriebe können jährlich in Indien gebaut werden
Das Werk in Indien versetze Eickhoff in die Lage, den dynamischen Wachstumsmarkt Windkraft noch besser zu bedienen. In Chennai können Getriebe bis zu einer Größe von acht Megawatt Leistung montierte, gelagert und geprüft werden. Zum Vergleich: Am deutschen Produktionsstandort im sächsischen Klipphausen laufen Getriebe mit einer Leistung zwischen 1,5 und 5,7 MW vom Band. Die Produktion in Deutschland, so versichert der Geschäftsführer, gehe dort weiter. Auch die Prototypenherstellung in Bochum sei von der neuen Fabrik unberührt.
In Indien können, so Achenbach, bis zu 900 Getriebe pro Jahr montiert werden, die zweite, bereits geplante Ausbaustufe sieht eine Kapazität von bis zu 1500 Getrieben pro Jahr vor. „Die Rahmenbedingungen in der Windenergiebranche sind zwar nach wie vor nicht gut“, bedauert Achenbach. Dennoch sei das Unternehmen zuversichtlich, mit seinen technologischen Lösungen erfolgreich zu sein. „Mit den geplanten Ausbaustufen können wir unser Angebot erweitern und internationale Montage auf sehr hohem Niveau anbieten.“
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Fertigung seit 2009 auch in Sachsen
Eickhoff beliefert Windkraft-Kunden bislang im Serienbetrieb mit Getrieben im Leistungsbereich bis fünf MW, Getriebe im Leistungsbereich bis acht MW sind in Entwicklung. Seit 2009 werden die Windenergiegetriebe neben dem Bochumer Hauptsitz auch in Klipphausen bei Dresden gefertigt und montiert.
2019 hat die Eickhoff-Gruppe einen Umsatz von 263 Millionen Euro erzielt, davon allein 177 Millionen Euro in der Bergbautechnik. Etwa 1500 Mitarbeiter beschäftigen die Bochumer bislang, die auch Tochterunternehmen in Russland, Belarus, Polen, China, Südafrika, Australien und den USA haben. Mit dem neuen Werk leisten Eickhoffs Getriebe nach Unternehmensangaben einen Beitrag von mehr als 27 Gigawatt, d.h. 27 Milliarden Watt, installierter Leistung zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus Windkraft.