Bochum. Bei Eickhoff in Bochum drohte ein Warnstreik. Nun gibt es eine Einigung im Tarifstreit zwischen dem Traditionsunternehmen und dem Betriebsrat.

Der Tarifstreit beim Bergbbau- und Windkraft-Zulieferer Eickhoff in Bochum ist beendet. Das Familienunternehmen hat sich mit Betriebsrat und Gewerkschaft auf einen neuen Haustarif mit einer Laufzeit von 24 Monaten geeinigt.

„Wir haben uns zusammengerauft“ heißt es im Unternehmen. Noch vor zwei Wochen schienen die Verhandlungen festgefahren zu sein. Zum ersten Mal seit dem Ausscheren aus dem Flächentarifvertrag Ende der 1990er Jahre drohte dem Traditionsunternehmen ein Warnstreik. Der ist nun vom Tisch.

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400 Euro Corona-Sonderprämie

Die Eckpunkte der Vereinbarung sehen so aus: Eickhoff zahlt eine einmalige Corona-Sonderzahlung in Höhe von 400 Euro für alle Beschäftigten und 200 Euro für Auszubildende, Dualstudierende, Werkstudenten und geringfügig Beschäftigte. Das Geld wird steuerfrei mit dem Juni-Lohn überwiesen. Zum 1. Juli werden die Monatsgrundendgelte um 1,5 Prozent angehoben, die Ausbildungsvergütungen steigen um 15 Euro. Angepasst werden von diesem Zeitpunkt an auch Zulagen für Gießerei-, Hubwagen-, Ofenzulage und Rufbereitschaft. Eine weitere Tariferhöhung folgt zum 1. März 2022. Die Grundgehälter steigen dann um zwei Prozent, die Ausbildungsvergütung um 20 Euro.

Zufrieden mit dem Abschluss zeigt sich Eickhoff-Geschäftsführer Ulf Achenbach: „Wir freuen uns über die gemeinsam erzielte Lösung und danken allen Beteiligten für die verantwortungsbewussten und konstruktiven Gespräche.“ Er spricht von einem „guten und ausgewogenen Ergebnis“.

Keine einfache Verhandlung

Ulrike Hölter, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ruhrgebiet-Mitte, kommt zu einem ähnlichen Fazit, verweist aber auch auf die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen: „Die Beschäftigten haben in den vergangenen Monaten Großes geleistet. Die Verhandlungen waren aufgrund der besonderen Situation nicht immer einfach, aber ich denke wir haben eine angemessene Lösung gefunden, die die Interessen der Beschäftigten und des Unternehmens berücksichtigen.“

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Eickhoff hat wie viele andere Industrie-Unternehmen in Deutschland mit dem Strukturwandel und den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Dabei ist es dem 157 Jahre alten Familienunternehmen offenbar gelungen, unter der Regie einer neuen Geschäftsführung stabil Kurs zu halten. „Wir haben die Auswirkungen der Pandemie bislang ganz gut bewältigt“, sagte Betriebsratsvorsitzender Volker Naurath vor einigen Wochen.