Bochum. Zwischen Zauberwürfel und C64 verbrachte Oliver Bartkowski seine Jugend in Bochum. Das unterhaltsame Buch darüber stellt er im Union-Kino vor.
An die 80er Jahre denken nicht wenige mit einem seligen Lächeln. Zwischen Zauberwürfel, C64, grellen Leggins und dem fiesen Bandsalat im Walkman schien das Leben irgendwie unbeschwerter zu sein als heute. Doch ob früher wirklich alles besser war? Solche Fragen sollte man besser nicht stellen.
Fest steht allerdings: Die 80er waren laut und bunt. „Es gab ständig etwas Neues, jede Woche lief ein neuer Blockbuster im Kino, alles war übertrieben groß“, erinnert sich Oliver Bartkowski. Der Musiker und Veranstalter aus Bochum ist Jahrgang 1968, in den 80ern erlebte er also seine prägende Zeit als Teenager. Um auch den Jüngeren davon zu berichten, was für ein unvergessliches Jahrzehnt dies war, hat er jetzt ein Buch geschrieben: „Wie cool war das denn?!“ erzählt von einer Jugend im Ruhrgebiet, von Fönfrisuren, Pril-Blumen, Dr. Sommer und der Bravo.
Buchvorstellung mit Musik im Union-Kino
Oliver Bartkowski stellt seinen Debütroman bei einer Buchvorstellung vor, die am Samstag, 28. Mai, um 20 Uhr im Union-Kino (Kortumstraße 16) stattfindet.
Es gibt Live-Musik mit Helmut Sanftenschneider, Olly Oltersdorf, Volker Wendland und Thomas Matiszik. Dazu werden Trailer von Filmen aus den 80ern gespielt. Karten (10 Euro) gibt es direkt im Union-Kino sowie kino-bochum.de
Buch erzählt von den schönen 80er Jahren in Bochum
Die unterhaltsame Zeitreise ist Bartkowskis Debüt als Romanautor. „Vorher habe ich nur Sachbücher geschrieben, eins über die Geschichte des Union-Kinos“, erzählt er. „Während des ersten Corona-Lockdowns kam ich auf die Idee, die Erinnerungen an damals einfach mal aufzuschreiben.“
Auslöser war ein Treffen mit seinem ehemaligen Schulfreund Gunter Burgmann, der als Gunna auch im Buch eine wichtige Rolle spielt. Beide besuchten die Erich-Kästner-Schule. „Jahre später haben wir uns bei einem Klassentreffen wiedergesehen und fingen zu vorgerückter Stunde damit an, uns die ganzen Stories von damals zu erzählen: Von unserem ersten Konzert von Whitesnake in Essen oder von Chris Rea in Dortmund. Unvergessliche Nächte!“
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Manches ist wahr, manches erfunden
Aus den Erinnerungen an diese Zeit schmiedete Bartkowski die ersten Kapitel seines Buchs, das eine Mischung aus fiktivem Roman und Anekdotensammlung geworden ist. „Vieles stimmt wirklich, manches ist auch leicht überspitzt dargestellt oder erfunden“, sagt Bartkowski. Ursprünglich habe er gar nicht vorgehabt, das Buch überhaupt zu veröffentlichen. Erst als der Bochumer Autor Dirk „Olly“ Oltersdorf einige Kapitel las, nahm das Buchprojekt Fahrt auf: „Er hat einen ganz wunderbaren Humor reingebracht“, erzählt Bartkowski. „Durch seine Mithilfe ist alles noch viel witziger geworden.“
Ollis und Gunnars Jahre als Teenies tief im Westen ziehen sich wie ein roter Faden durchs Buch: Alles beginnt mit dem Kauf der ersten Platte („I was made for loving you“ von Kiss) und endet mit dem Monsters-of-Rock-Festival im August 1988 im Ruhrstadion. „Dazwischen erfährt man viel über das Leben in der Stadt und natürlich auch darüber, wie die Jungs größer werden.“
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Als Tana Schanzara ihren VW-Käfer hinterm Schauspielhaus parkte
So ist ein Kapitel etwa der unvergessenen Schauspielerin Tana Schanzara gewidmet, die ihren uralten VW-Käfer immer direkt vor der Garage von Bartkowskis Elternhaus hinter dem Schauspielhaus parken durfte. Oder es geht um Elpi, den legendären Plattenladen auf der Huestraße: „Lange vor Eventim & Co. gab es dort noch die wunderbaren Konzertkarten aus Pappe, die teils echte Kunstwerke waren.“
Ein weiteres Buch ist derzeit nicht in Planung, „aber Ideen gibt es genug“, sagt Bartkowski. Gerne würde er mal eine richtige Zeitreise schreiben – frei nach „Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit“. Natürlich auch ein Film aus den 80ern.
Oliver Bartkowski: Wie cool war das denn?! Pinguletta-Verlag, 205 Seiten, 12,50 Euro (erscheint am 28. Mai).