Bochum. Gewinner der Wahl in Bochum sind die Grünen. Die Umweltpartei profitiert vom Ansehen ihrer Minister in Berlin, sagt WAZ-Redakteur Thomas Schmitt.

Drei Kandidaten, drei Sitze im Landtag. Bochum hat seinen Anteil am NRW-Ergebnis der SPD wie erhofft fast geliefert. Den Niedergang der Sozialdemokratie in NRW vermochten Andrea Busche, Serdar Yüksel und Bastian Hartmann indes nicht aufzuhalten.

Der Trend vor Ort folgt dem Land: Es geht weiter bergab mit der stolzen Partei, die dereinst zu absoluten Mehrheiten fähig war. Das Bochumer SPD-Trio dürfte vermutlich für weitere fünf Jahre in der Opposition landen. Einen Regierungsauftrag haben die Genossen jedenfalls nicht.

Landtagswahl: Grüne und CDU sind in Bochum die Gewinner

Die CDU in Bochum indes scheint nach ihren Tiefs bei Kommunal- und Bundestagswahl die Kehrtwende geschafft zu haben. Christian Haardt verhinderte im Bochumer Süden eine Blamage und landete knapp vor dem Grünen Moritz Oberberg, und die Partei selbst legte stadtweit deutlich zu und liegt wieder stabil vor dem Koalitionspartner der SPD. Ein Grund zur Freude, zumal der klare Erfolg der Partei im Land das gute Ergebnis vor Ort noch heller strahlen lässt.

Großer Gewinner der Wahl in Bochum wie im Land sind aber die Grünen. Profitiert hat die Partei dabei sicherlich vom klarsten Blick in die Zukunft und ganz besonders vom Ansehen, das sich Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck in Krisenzeiten erworben haben. Den Wahlkämpfern vor Ort wurde das deutlich widergespiegelt.

Und auch in Berlin profitieren die Grünen ja von einer SPD, die beim Umgang mit dem Ukraine-Krieg keinen klaren Kompass hat und ständig ihre roten Linien verschiebt. Bei den Grünen aber wissen die Wählerinnen und Wähler, woran sie sind. Da schadet selbst die Kriegsrhetorik eines Anton Hofreiter nicht.