Bochum. Mark 51/7 wächst und wächst. Nun hat sich eine weitere IT-Sicherheitsfirma für einen Umzug in das ehemalige Opel-Werk in Bochum entschieden.
Kräne und Baumaschinen im Westen, wo Volkswagen Infotainment den Bau seiner Firmenzentrale beginnt; Kräne und Baumaschinen im östlichen Teil von Mark 51/7, dem ehemaligen Opel-Werk in Bochum, wo die Bosch-Tochter Escrypt ihr Hauptquartier „Escrypt Home“ beziehen will. Nun hat sich ein weiteres Unternehmen aus der IT-Branche für das Areal des ehemaligen Opel-Werks entschieden.
Umzug vom Ruhr-Uni-Campus auf Mark 51/7
„SonarSource“ heißt das Unternehmen, das sich mit „sauberen Codes“ für die IT-Branche beschäftigt und das vor zwei Jahren das Bochumer Start-up-Unternehmen Rips-Tech gekauft hat. Ein Teil der 375 Millionen Euro, die unlängst eine Finanzierungsrunde eingebracht hat, sollen in die Entwicklung des Standorts Bochum fließen.
Dazu gehört auch der Umzug vom Campus der Ruhr-Uni ins nahe gelegenen Laer. „Der Standort Bochum wird im kommenden Jahr deutlich wachsen. Noch in diesem Jahr werden wir aus unserem „Startup“-Büro an der Ruhr-Universität in nagelneue Büroräume auf Mark 51/7 umziehen. Wir planen im Moment für 60 Personen und wissen schon jetzt, dass wir in ein paar Jahren expandieren müssen“, sagt SonarSource-Chef Olivier Gaudin.
Ruhr-Uni ist eine „unerschöpfliche Quelle von Talenten“
Aus Sicht des Managers ist Bochum eine „großartige Stadt, um zu expandieren“, wie er sagt – „weil sie sich sehr für Technologieunternehmen, insbesondere zu solchen aus dem Bereich IT-Sicherheit, engagiert“. Außerdem sei die Uni eine „unerschöpfliche Quelle von Talenten“.
Der Standort im ehemaligen Opel-Werk sei für den Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von strategischer Bedeutung. Gaudin: „Hier arbeiten wir an den Innovationen, die unsere Lösungen und damit unser Geschäft in der Zukunft vorantreiben werden.“ Ähnliches gilt auch für künftige „Nachbarn“ auf dem Areal wie Escrypt, das sich als Bestandteil der Bosch-Gruppe mit IT-Sicherheitslösungen im Automotivebereich beschäftigt, und für Volkswagen Infotainment, das 2024 seine Forschungszentrale beziehen will.
SonarSource hat 2020 Bochumer Start-Up übernommen
Die Lösungen von SonarSource werden nach Angaben des Unternehmens von mehr als fünf Millionen Entwicklern genutzt. Es gehöre zu den führenden Anbietern von sauberen Codes. Diese sorgten dafür, dass der Gesamtzustand der Code-Basis systematisch verbessert und der Aufwand für spätere Nachbesserungen erheblich reduziert werde. Das führe zu deutlichen Ressourcen- und Zeiteinsparungen und zu einem größeren wirtschaftlichen Erfolg der jeweiligen Kunden.
Bochum ist Hotspot der IT-Sicherheit
Das Start-Up Rips war eine Ausgründung des Horst-Görtz-Instituts (HGI) für IT-Sicherheit an der Ruhr-Uni. Auch dank des HGI hat sich Bochum zu einem Hotspot der IT-Sicherheit in Deutschland und Europa entwickelt.Schon heute werden in Bochum die meisten IT-Sicherheitsexperten in Deutschland ausgebildet. Zahlreiche Unternehmen und Start-ups arbeiten hier im Bereich der IT-Sicherheit, um z.B. autonomes Fahren und Elektromobilität sicher zu machen. Bochum ist zugleich die Geburtsstätte der Antivirus-Software. Bereits 1987 hatte hat das heute an der Königsallee beheimatete G Data AG das erste Antiviren-Programm der Welt vorgestellt.
Das in Bochum gegründete und 2020 in SonarSoucrce aufgegangene Start-Up Rips-Tech spielt mit seinen Kenntnissen und mit seinem Team dabei eine wichtige Rolle. Firmengründer Johannes Dahse ist weiterhin Chef der Entwicklung am Standort Bochum.
Wirtschaftsentwicklungs-Chef freut sich über Investment
Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, freut sich über positive Entwicklung. „Mit seinem Investment stärkt SonarSource nicht nur seine Niederlassung in unserer Stadt, sondern auch den Technologie-Standort Bochum. Die Investition beweist einmal mehr, dass Bochum zu den führenden Standorten für IT-Sicherheit in Deutschland und Europa zählt.